Die Taube auf dem Dach ist es, die in allzu großer Anzahl viel Unmut erregt. Jetzt soll die Population und Verbreitung der Tiere in der Stadt gesteuert werden. Foto: Pixababy

Fachmann stellt Lösungsansätze vor. Unterstützung des Tierschutzvereins wünschenswert.

Villingen-Schwenningen - Wohin mit den Stadttauben von VS? An einigen Stellen in der Stadt ist es besonders schlimm. Aber wie lässt sich das Problem in den Griff bekommen? Darüber diskutierte am Mittwoch der Gemeinderat.

Am Riettor, am Romäusturm, im Romäusring, bei St. Ursula und am Bahnhof sind die Brennpunktviertel in Sachen Tauben in Villingen, in Schwenningen liegen diese am Muslenplatz sowie an der Stadtbibliothek.

Immer wieder flammt seit vielen Jahren schon in Gemeinderatssitzungen Ärger darüber auf, wie belastend der Taubendreck und die stetig wachsende Population der Tiere sind. Ging man dem Problem lange Zeit aus dem Weg, will man es nun offenbar anpacken – diese Schlussfolgerung jedenfalls lässt sich nach der Sitzung des Gremiums ziehen.

Frank Wilm, Tauben-Profi und Geschäftsführer der Firma Astum, die sich um "artgerechte Stadttauben-Umsiedlungs-Methoden" kümmert, stellte den Stadträten seine Lösungsansätze vor – ein vielschichtiges Modell zur Umsiedlung der Tiere in eine Art "Sammelunterkunft". Je nach Art des Taubenhauses könnte es sich um mehrere kleine Taubenschläge plus vier mal fünf Meter große Volieren handeln.

Ein reges Ein- und Ausfliegen soll dort dann stattfinden, denn tagsüber, so Wilms, drehen die Tauben in der Regel ihre Runden, um danach wieder ins Taubenhaus zurückzukehren, im sicheren Wissen, hier gefüttert zu werden. Die Eier, die sie hier versuchen auszubrüten, wären dann Gips- oder Plastikeier. Denn ohne begleitende Maßnahmen, machte der Fachmann klar, geht es nicht: "Die Vermehrung der Tauben wird unterschätzt!", mahnte er am Mittwochabend in der Sitzung des Gremiums.

Und auch die Unterstützung von Tierschutzvereinen wäre seiner Meinung nach wünschenswert. Pflegen könnten die Anlagen beispielsweise zwei 450-Euro-Kräfte.

Seine Vorschläge kamen an: Die Taubenumsiedlung in VS soll in die erste Runde gehen, die Gemeinderäte beschlossen, den Fachmann mit der ersten Projektstufe zu beauftragen, an deren Ende nach ausführlicher Analyse ein Konzept für die Umsiedlung der Stadttauben von VS stehen soll.