23 Wanderfreunde des Albvereins Schwenningen waren im Lechtal unterwegs. Foto: Bauer Foto: Schwarzwälder Bote

Albverein: Wandergruppe erlebt ereignisreiche Woche / Tour ohne Gepäck

VS-Schwenningen. Eine Wanderwoche der besonderen Prägung haben kürzlich 23 Wanderer des Schwäbischen Albvereins Schwenningen im Lechtal erlebt. Der Anfang zu diesem Erfolgsmodell von Weitwanderweg liegt etwa sechs Jahre zurück, als er als erster "Leading Quality Trail" zertifiziert wurde.

Eine geniale Idee ist der dazugehörige Wanderbus. Er verbindet die Strecke von Lech im Arlberggebiet über das Tiroler Lechtal bis Reutte und weiter ins südliche Allgäu nach Füssen. So kann die Strecke von 125 Kilometern in acht Etappen ohne Gepäck bewältigt werden. Das Kräuterhotel Stern in Steeg und das Hotel Föhrenhof in Stanzach dienten als Standquartiere.

Startpunkt der Wanderung war der 1793 Meter hoch gelegene Formarinsee im Lechquellengebirge. In der unberührten Natur entlang des türkisblauen Wildflusses blühten hunderte unterschiedliche Orchideen. Der Naturpark Tiroler Lech ist für seine artenreiche Flora und Fauna bekannt. Es gab Insekten und Blumen, die nur durch akribisches Suchen in Fachbüchern identifiziert werden konnten.

Bei Holzgau, mit seinen Lüftlmalereien, ging der Weg über die 110 Meter hohe Höhenbachschlucht auf einer 200 Meter langen Hängebrücke weiter. Vorbei an tosenden Wasserfällen wurde am vierten Tag Elbigenalp erreicht, der geografische Mittelpunkt der Wanderung. Eine Besichtigung der Naturkäserei "Sojer" beendete den erlebnisreichen Tag.

Der nächste Morgen begann mit dem Besuch des Naturparkhauses auf der Klimmbrücke, dem Verwaltungsgebäude des Naturparks mit Wechselausstellungen. Entlang der Schotterbänke des Lechs, die wie zu einem Zopf geflochten wirken, ging es weiter nach Forchach.

Bei der Johannesbrücke informierte Mitwanderer Klaus Gaiselmann, Leiter des Umweltamtes Landkreis Rottweil, sämtliche Teilnehmer anschaulich über das Thema Wasser und Natur. Am vorletzten Abend gastierte das Tiroler Militär-Musik-Orchester in Stanzach, ein besonderer Höhepunkt, den sich niemand entgehen ließ.

Der letzte Wandertag forderte die Teilnehmer noch einmal. Die Anstrengung, auf dem Weg von Pflach nach Füssen mehr als 15 Kilometer inklusive 722 Höhenmetern bergauf zurückzulegen, wurde belohnt. Vorbei am Säuling, dem Hausberg von Füssen, dem Alpsee mit Blick auf die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein, führte der Weg zum 800 Meter hoch gelegenen Lechfall in Füssen. Am Maxsteg, wo der Fluss über mehrere Stufen fällt, ging die Wanderwoche zu Ende. Mit einem letzten Eisbecher in der Fußgängerzone verabschiedete sich die Gruppe von der schönen Stadt Füssen und dem Lech.