Rudolf Nenno von den Freien Wählern war nicht ganz so erstaunt über die 5345 Stimmen, die er erzielte. Von großer Enttäuschung über sein kommunalpolitisches Aus ist beim Telefonat am Dienstagnachmittag nicht viel zu spüren.
"Der Wahlkampf ist etwas anders gelaufen als früher", analysiert er, und er habe sich auch nicht so stark engagiert, reflexiert er. "Ich habe aber diesen Job gerne gemacht." Ob er sich einen weiteren Anlauf bei den nächsten Kommunalwahlen vorstellen könnte? "Das möchte ich noch offen lassen", so Nenno, der sich zusammen mit Fraktionskollege Bertold Ummenhofer als Sprecher der Bürgerinitiative gegen ein zentrales Rathaus einen Namen gemacht hatte. Unterm Strich sieht auch er sein Ausscheiden eher positiv: "Ich kann jetzt mit meiner Freizeit mehr anfangen."
Wie nimmt Dirk Caroli sein schnell beendetes kommunalpolitisches Gastspiel für die Liberalen auf? Caroli trägt seine 3099 Stimmen mit Fassung. Im Vorfeld des Wahltages am Sonntag habe er sich bereits Gedanken gemacht, wie die Wähler wohl seinen Parteienwechsel aufnehmen würden: Zur Erinnerung: Caroli hatte mit der AfD gebrochen und wechselte 2016 zu den Liberalen, die daraufhin Fraktionsstärke bekamen. Angesichts dessen, meint er selbstbewusst, "kann sich das Ergebnis sehen lassen". Seine politische Karriere, bekräftigt er, sei mit dem aktuellen Aus noch nicht am Ende.
Politisch am Ende dürften zwei neue Stadträte noch lange nicht sein. Die Bündnisgrünen Einsteiger Constanze Kaiser und Oskar Hahn sind Jahrgang 1987 und damit die jüngsten im neuen Gremium.
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