Marcel Singer tritt bei der Gemeinderatswahl an

VS-Schwenningen (bn). Als jüngster Gemeinderatskandidat der CDU zieht Marcel Singer in den Wahlkampf. Zwar rechnet der 19-Jährige auf Platz 38 der Liste nicht wirklich mit dem Einzug ins Gremium, Lust dazu hätte er aber schon.

Schließlich gibt es in Villingen-Schwenningen "einiges, was einen aufregen kann". 2012 hat der Schwenninger am Deutenberg-Gymnasium sein Abitur gemacht und danach an der Hochschule Furtwangen mit dem Studiengang "International Engineering" begonnen. Seit sechs Jahren spielt er Basketball und ist bei den "Panthers" als talentierter Jugendspieler jetzt in die "Erste" aufgenommen worden.

Die Wahl von Thorsten Frei zum Bundestagsabgeordneten war für Marcel Singer der letzte Kick, den er brauchte, um sich als Kandidat der CDU für die Gemeinderatswahl aufstellen zu lassen. "Ich habe mich schon immer für unsere Stadt interessiert", sagt er. Mit Freunden, vor allem aber mit seinem Vater Franz, Bäcker- und Konditormeister, Besitzer des Salinen-Cafés und ebenfalls CDU-Gemeinderatskandidat, diskutiere er jeden Mittag über aktuelle Themen. "Auch kontrovers", sagt Marcel lachend. Am Anfang habe er dabei immer den Kürzeren gezogen, sich danach aber stets noch besser, noch umfangreicher informiert. Inzwischen fühlt er sich gewappnet, sagt, was er denkt und ist sich sicher, dass ihm auch im Gemeinderat zugehört würde.

Sehr am Herzen liege ihm die Stadtgestaltung. Die Idee einer Jugend- und Kulturscheune in der Mitte zwischen beiden Stadtzentren findet er gut. "Als Jugendlicher aus Schwenningen kennt man die Villinger kaum", bedauert er. Sich gegenseitig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, dauere viel zu lange. "In der gleichen Zeit bin ich mit dem Zug bis nach Offenburg gefahren". Ein Jugendzentrum in der Mitte, erreichbar mit einem Nachttaxi, das wär’s, findet der Student.

Auch die Sperrzeiten in Schwenningen stören ihn. Bis 2 Uhr, so wie im ganzen Land, wolle er sie unter der Woche verkürzt sehen. "Studenten treffen sich nach den Vorlesungen und nach dem Lernen abends eben erst ab 23 Uhr", gibt er zu bedenken. Überhaupt müsse gerade Schwenningen für Studenten attraktiver werden. Die Wiederbelebung des Rössles sei nur ein Anfang.

Marcel Singer will sich nicht nur aufregen, sondern als Gemeinderat konstruktiv zu Verbesserungen beitragen. Was in seinen Augen gar nicht geht, sind Dinge wie die Parkplatzsituation am Klinikum und die Gefahr von Eiszapfen, die vom Kunstwerk auf dem Dach dort für Fußgänger eine Gefahr sind. "An so etwas muss doch im Vorfeld gedacht werden", sagt er.

Als Student und Basketballer mit fast täglichem Training ist er überzeugt, dass er für die Aufgaben eines Gemeinderates genügend Zeit aufbringen kann. Und eine Wählerin ist ihm auch schon sicher: seine Schwester Alina ist gerade 16 geworden und darf am 25. Mai zum ersten Mal wählen.