Der Vorstand des BSV Schwenningen (von links): Kassenprüfer Peter Wittmann, Vize-Präsident Thomas Preiser, Finanzkoordinator Hartmut Grötzinger, die Beisitzer David Mataija und Hamit Ibrahim, Kassenprüfer Helmut Seidel, Beisitzer Djordje Vasic, Präsident Franz-Josef Treyer und die beiden Sportkoordinatoren Kim Tursak und Gökhan Sengül Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Franz-Josef Treyer ins höchste Amt gewählt / Erste Mannschaft ist das einzige Sorgenkind

Der Abstieg des Aushängeschildes des Vereins in die Kreisliga trübt die Stimmung beim BSV Schwenningen gewaltig. Die Tatsache, dass bei der Hauptversammlung der Vorstand nahezu vollständig besetzt werden konnte, geht dadurch fast unter.

VS-Schwenningen. Die Gemütslage im Traditionsclub ist spürbar angekratzt. Der längst besiegelte Abstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga und vor allem "die Einstellung und Leistung einiger Spieler" ließen Franz-Josef Treyer am Freitagabend deutliche Worte finden: "Es ist ein Prestigeverlust für den Verein."

Und dabei, so war es aus den diversen Berichten zu entnehmen, steht der Verein so gut da wie lange nicht mehr. Finanzkoordinator Hartmut Grötzinger verkündete nach Jahren der roten Zahlen gar ein Plus in der Vereinskasse – wenn auch mit Hilfe des Fördervereins, der rund 2600 Euro dazu beisteuerte und das Minus von knapp 1000 Euro ausbügelt. In seiner Funktion als Jugendkoordinator berichtete Grötzinger von 170 Jugendlichen, die beim BSV kicken und in der vergangenen Saison 875 Pflichtspiele und Turniere bestritten haben. Zudem gebe es wieder einen Jugendausschuss, der sich aus Elternvertreter aller Mannschaften zusammensetzt. "So soll in Zukunft wieder mehr zusammen gearbeitet werden", erklärte Grötzinger.

Zu Beginn der Sitzung war Tobias Reuter, Abteilungsleiter im städtischen Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO), zu Gast und informierte über den aktuellen Stand des geplanten Kunstrasens. So soll das Feld, das künftig den Hartplatz ersetzen wird, ab Ende Juni gebaut werden. "Ab Oktober oder November sollte der neue Platz bespielbar sein", so seine frohe Botschaft zur Freude der Vereinsmitglieder.

Das i-Tüpfelchen setzte das Ergebnis der Wahlen: Der BSV Schwenningen hat nach dem Ausscheiden von Egmond Viel vor ziemlich genau einem Jahr wieder einen Präsidenten. Der bisherige Vize Franz-Josef Treyer bekam das Vertrauen der Anwesenden ausgesprochen und stieg in das höchste Amt des Vereins auf. Und damit nicht genug: Thomas Preiser folgt ihm als Stellvertreter, Hartmut Grötzinger bleibt weiterhin Finanzkoordinator, Kim Tursak und Gökhan Sengül übernehmen den Posten des Sportkoordinators in Doppelfunktion, und mit Tobias Grötzinger, David Mataija, Djordje Vasic und Hamit Ibrahim wählte die Versammlung gleich vier Beisitzer. Zusammen mit den im Amt verbleibenden Robert Vorih, Francesco Miglia und Stefan Ringenburger hat die Vereinsführung nun sieben Beisitzer. Lediglich das Amt des Verwaltungskoordinators, der unter anderem für Schriftverkehr und Organisation der Vereinsstruktur verantwortlich ist, blieb unbesetzt.

So steht der BSV als gesunder Verein da, der, wie Treyer berichtete, durch die Besenwirtschaft an der Fastnacht, die Sommerfeste, den Einsatz bei der Kulturnacht und den Auftritt beim Schwanenfest auf dem Muslenplatz in der Stadt mitwirkt. "Wir sind präsent, aber erfolglos", resümierte Treyer. Und so schwebt über dem gut aufgestellten Verein eine dunkle Wolke, die das eine oder andere Vereinsmitglied wohl eher als pechschwarz bezeichnen würde: der Abstieg der Aktivenmannschaft.

Deshalb ließ es sich auch nicht vermeiden, dass am Ende der Hauptversammlung die Frage nach der sportlichen Zukunft gestellt wurde. Thomas Preiser erklärte: "Der Zustand der Mannschaft ist katastrophal. Wir haben aber bisher jedes Spiel bestritten und werden auch die letzten vier Spiele absolvieren." Was dabei rauskomme, könne er aber nicht sagen. Was die neue Saison betrifft, so gebe es Gespräche. "Wir haben im Vorfeld aber beschlossen, dass die Trainerfrage der neue Vorstand entscheidet. Denn der muss die Entscheidung dann auch verantworten." Nach der Wahl am Freitag ist klar: Auch Thomas Preiser wird in der Verantwortung für die kommende Saison bleiben.

Der neu gewählte Vereinspräsident Franz-Josef Treyer ehrte (beide in Abwesenheit) Karl-Heinz Schwarz für 50 Jahre Mitgliedschaft und Efstathios Deloglu für 20-jährige Vereinstreue.