Die Sanierungsarbeiten an der Mülldeponie in Tuningen haben in Sachen Sickerwasser Klarheit gebracht. Foto: Bieberstein

Rutschungen auf Mülldeponie Tuningen beschäftigen demnächst die Versicherungen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Rutschungen auf der Mülldeponie Tuningen beschäftigen demnächst die Versicherungen. Laut dem zuständigen Dezernenten Joachim Gwinner wird es Anfang November ein erstes Gespräch darüber geben, wer die Verantwortung trägt.

Auch in der jüngsten Sitzung des Auschusses für Umwelt, Technik und Gesundheit beschäftigte sich der Kreistag mit der schier unendlichen Geschichte und ihren Folgen.

Dirk Hausmann, Leiter des Abfallwirtschaftsamts, berichtete über den Stand der Dinge. Aufgrund des nassen Wetters in den vergangenen acht Wochen konnte biskang nur ein Drittel des abgerutschten Materials geäumt werden; bis Ebnde November sei es unmöglich, den Rest zu beseitigen.Daher könne der Gutachter wohl erst im Frühjahr seine Bodenproben nehmen.

40 Meter tiefe Brunnen gegraben

Einen Erfolg konnte Hausmann zum Thema Sickerwasser verkünden. Von dem 400 Meter langen Hauptsammler waren bekanntlich noch 120 Meter unklares Gelände, in dem zwie Bohrer steckengeblieben waren. Inzwischen habe man zwei 40 Meter tiefe Brunnen gegraben und die Bohrer wiedergefunden. Die Leitungsführung der Rohre habe Höhensprünge aufgewiesen, die in den alten Unterlagen nicht dokumentiert wurden. "Man hat damals nur Lagepläne angefertigt, aber keine Schnitte, weil die nicht verlangt wurden", erklärte Hauswald.

In der Abfallbilanz des Kreises seien die gewerblichen Direktanliefermengen seit der letzten Deponierung 2004 um 82 Prozent zurückgegangen, beklagte Hausmann. Es sei "nach wie vor davon auszugehen, dass der gewerbliche Restmüll, deklariert als Verwertungsabfall, auf günstigere, zumindest teilweise aber auch rechtlich zweifelhafte, Entsorgungswege gelangt", notiert die Verwaltung dazu in ihrer Vorlage an die Runde der Kreisräte.