In der Villinger Dattenbergstraße reiht sich ein Auto an das nächste. (Symbolfoto) Foto: Franziska Krause – stock.adobe.com

Studenten der Hochschule für Polizei parken in Dattenbergstraße alles zu. "Es wird immer schlimmer."

Villingen-Schwenningen - "Irgendwann reicht’s", sagt sich ein Anwohner aus dem Bereich der Dattenbergstraße in Villingen. Mit Müh und Not kommt er am frühen Morgen aus seiner Ausfahrt heraus. "Die parken hier alles voll", schildert er das Problem mit den Schülern der Hochschule für Polizei.

Seit Monaten bietet sich ihm unter der Woche das gleiche Bild. Kennzeichen an Kennzeichen, Fahrzeug an Fahrzeug in dem Gebiet nahe der Dattenbergstraße, in dem derzeit Studenten der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen wohnen. Insgesamt 124 angehende Polizeikräfte sind in den ehemaligen Offiziersreihenhäuschen in der Dattenbergstraße und in der Pictoriusstraße untergebracht.

"Die ganze Straße ist seit Monaten zugeparkt", ärgert sich nicht nur ein Anwohner. "Und es wird immer schlimmer." Manchmal wissen die Bewohner der angrenzenden Häuser meist nicht, wie sie ihre Mülleimer sichtbar an der Straße aufstellen sollen. In manchen Straßen haben die Studenten selbst im Halteverbot geparkt, meint der Villinger spitz; zumindest dies habe sich etwas gebessert. Doch insgesamt, so nicht nur sein Fazit, werde die Parkerei immer schlimmer.

Ein Meter ragt das Vorderteil des "fremdparkenden" Fahrzeughalters in die Einfahrt hinein. "Ich bin da fast nicht herausgekommen", erzählt der Anwohner.  Vor allem jetzt im Winter, bei glatten Straßenverhältnissen, "dürfte das noch ein größeres Problem werden". Nicht nur er und seine Familie rechnen künftig mit noch mehr Schwierigkeiten, nicht nur im Winter: "Denn es sollen ja noch mehr Studenten kommen." Und da hat der Mann sicher Recht. Bis zum Jahr 2021 sollen in den dann sanierten Gebäuden etwa 500 Studenten der Polizeihochschule wohnen können.

Unter Beobachtung?

Wie weit ist das Problem zu der Stelle vorgedrungen, die es regelmäßig auch mit Parksündern oder Bürgerbeschwerden zu tun hat? Verstärkte Beschwerden wegen zugeparkter Einfahrten oder Behinderungen durch abgestellte Fahrzeuge ans Bürgeramt der Stadt VS kann Madlen Falke, von der Pressestelle der Stadt Villingen-Schwenningen, nicht bestätigen. Wenn es jedoch vermehrt Ärger gäbe, dann werde man die betroffenen Straßen unter Beobachtung stellen, kündigt Falke an. "Es sollte selbstverständlich sein, auf Anwohner Rücksicht zu nehmen", meint sie in Richtung der Studenten.

Und was sagt die Pressestelle der Hochschule für Polizei zu dem Park-Ärger? "Das ist mittlerweile in jedem Wohngebiet der Fall", kommentiert Rainer Herrmann die Anfrage des Schwarzwälder Boten. Und gemünzt auf die Situation am Rande der Villinger Südstadt: "Die Straßenverkehrsverordnung gilt für alle." Und damit sicher auch für angehende Polizeikräfte, meint der verärgerte Bürger.

Wo sollen die künftigen Studenten hin mit ihren Wagen? Rainer Müldner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) VS, die die Blöcke an der Dattenberg- und Pictoriusstraße saniert, rechnet vor: Insgesamt stehen 139 Garagen und Stellplätze zur Verfügung und damit die Zahl an Parkplätzen, die den Vorgaben des Baurechts entsprechen. Falls es in drei Jahren dann zu Engpässen und Parkchaos kommen sollte, "müssen wir uns mit der Stadt zusammensetzen und Lösungen suchen". "Möglicherweise auch auf Kosten der noch vorhandenen Grünflächen", so Müldner.

Anwohner reden mit

Noch Fragen oder Anregungen? Am Freitag, 7. Dezember, haben Anwohner aus dem Dattenberg-Bereich die Möglichkeit, Fragen im Zusammenhang mit den Wohnblocks für Studenten an die WBG zu stellen. Über Flugblätter seien diese über den Termin informiert worden.