Soziales: Samekreis informiert über Reisen nach Tansania / Partnerschaft besteht seit dem Jahr 1982
Der Samekreis hat im Gemeindehaus St. Franziskus seine Arbeit vorgestellt und sucht noch junge Interessenten für das kommende Auslandsjahr im tansanischen Bistum.
VS-Schwenningen. Der Samekreis – vormals Partnerschafts-Ausschuss – hat sich am Dienstag zu einem Pressegespräch im Gemeindehaus St. Franziskus getroffen. "Wir sind der harte Kern", erklärten Werner Hoos, Norbert und Roswitha Sindram sowie Marc Hirt.
Sie möchten sich und ihre Arbeit vorstellen und suchen vor allem Jugendliche im Alter von 18 bis 28 Jahren, die im kommenden Jahr ab August und September für ein Jahr in die Stadt Same in Tansania gehen würden. Interessenten sollten sich bis Ende 2019 bei der Franziskus-Gemeinde melden, wünscht Roswitha Sindram.
Das Ehepaar Sindram reist jährlich in die Partnerdiözese
Das Ehepaar Sindram reist seit langem einmal im Jahr nach Same, wo sie abwechselnd bei den "Brothers", den "Sisters" und auch bei Freunden in den Bergdörfern wohnen. Werner Hoos lebte fünf Jahre in Same und Marc Hirt machte ein Freiwilliges Jahr von 2017 bis 2018. Alle betonen, dass sie sehr viel in dieser Zeit von den Menschen dort gelernt haben und vieles, was in Deutschland selbstverständlich ist, jetzt mit anderen Augen sehen und mit ihren Projekten in Same vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geleistet haben.
Die Partnerschaft wurde 1982 gegründet, die Initiatoren waren Pater Josef Merk vom Orden der Spiritaner, Josaphat Lebulu, Bischof von Same, Pfarrer Wolfgang Schrenk von der Franziskusgemeinde Schwenningen und Hildegard Hils, langjährige Vorsitzende des Partnerschafts-Ausschusses.
"Wir leben nach dem Leitspruch ›Teilen, was wir haben und was wir sind‹", wobei "Austausch" das Zauberwort sei, denn die Partnerschaft dürfe keine Einbahnstraße sein. Ende der 1980er-Jahre habe alles mit Container-Sendungen nach Same begonnen, später habe man beim Bau und der Ausstattung von Kindergärten und Schulen geholfen. Im Sozialbereich sei 2005 ein Brunnen in der Gemeinde Njoro entstanden, zudem habe man medizinische und physiotherapeutische Geräte und Solarpanels für eine Krankenstation angeschafft.
Eine Herde Elefanten zertrampelt das junge Gemüse
"Wir sind auf vielen Pfaden unterwegs und haben in der Diözese drei bis vier Anker", erklären Norbert und Roswitha Sindram. Das seien die "Little Sisters", die "Brothers" und unter anderem die Frauengruppe Wawata, fahren sie fort. Gerade Roswitha Sindram liegen die Frauen am Herzen, sie möchte dazu beitragen, dass diese meist alleinerziehende Frauen sich selbst und ihre Kinder ernähren können. Zwei Hektar Land wurden den Frauen zur Verfügung gestellt, auf dem sie zum Beispiel Gemüse anbauen konnten. Dann sei es passiert, dass ein Herde Elefanten ausgerechnet das Gemüse zertrampelte. "Das ist Afrika, das kann passieren, ist aber nicht die Regel", betonen alle.
Der Samekreis lege Wert darauf, den Menschen in Tansania zu zeigen, dass sie geschätzt werden, aber auch, dass wir in Deutschland ganz normale Menschen mit Stärken und Schwächen sind und nicht im Geld schwimmen, unterstreichen sie. Einige Brüder aus Same seien schon hier gewesen und hätten gemerkt, dass das nicht ihre Welt sei, so Hoos.
Marc Hirt ging nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann für ein Jahr nach Chanjale, einer Brüdergemeinschaft in der Nähe von Same. Er habe aber auch reisen und andere Teile in der Diözese besuchen können. Sein Projekt sei "handwerkliche Hilfe" gewesen, er habe aber auch Mais gemahlen, in den Gärten und mit Tieren gearbeitet und sei so etwas wie der Mann für alles gewesen, erzählt er. Wie alle Mitglieder aus dem Arbeitskreis sei er mit "leerem Kopf" nach Same gereist und mit "voll gefülltem Kopf" zurückgekommen.
Der Arbeitskreis Same zählt zur Zeit zehn Mitglieder, würde aber gerne noch neue Mitglieder willkommen heißen und ist auf Spenden angewiesen. Diese können an die Kirchenpflege St. Franziskus überwiesen werden