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Sanierung: Freiwillige Feuerwehr freut sich auf Gelder für Umbaumaßnahmen im Villinger Gerätehaus

Von Marc Eich

Fast 25 Jahre lang wurde im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Villingen keine größere Bau- oder Renovierungsmaßnahme mehr umgesetzt. Nun sind 140 000 Euro im Haushalt vorgemerkt.

Villingen-Schwenningen. Ralf Hofmann öffnet die nagelneue Türe zum Gerätehaus in der Josefsgasse. Zwar noch nicht ganz fertig, aber immerhin schon eingebaut. "Die war seit 1961 drin, damals wurde das Gerätehaus gebaut", erzählt der Abteilungskommandant der Feuerwehr Villingen. Die ganzen Jahre zuvor waren die millionenteuren Gerätschaften hinter einer Türe verschlossen, die den heutigen Sicherheitsaspekten schon lange nicht mehr genügen. Doch diese Maßnahme ist nur ein kleiner Schritt von vielen, die sich bei den Räumlichkeiten der Feuerwehr aufdrängen. Denn während der gut ausgestattete Fuhrpark kontinuierlich erweitert und modernisiert wird, mussten größere Arbeiten am und im Gebäude hinten angestellt werden.

Vieles ist noch von 1961

Der Blick geht in die alte Toilettenanlage. "Als ich 1972 in die Jugendfeuerwehr eingetreten bin, hat es hier schon so ausgesehen", erzählt der Familienvater, der auch die Werkfeuerwehr der Wielandwerke in Villingen leitet. Seit damals wurde lediglich eine neue Lüftung und Bewegungsmelder für das Licht eingebaut – alles andere zählt schon fast als nostalgisch. Das Problem: "Wir haben keine getrennten Damentoiletten, obwohl wir Frauen bei uns in der Feuerwehr haben." Die ehemaligen Duschräume im Raum daneben werden mittlerweile als Lagerraum für Ausrüstungsgegenstände oder Getränke genutzt. Geduscht wird hier deshalb nicht, weil eine Heizung fehlt.

Auch die Werkstatt, in der vor allem der Gerätewart eine Vielzahl an Tätigkeiten durchführt, ist deutlich in die Jahre gekommen. Wenig Platz, keine ordentlichen Schränke und eine Werkbank aus den Anfangsjahren des Gerätehauses. "Es war halt nie Geld da, um hier was zu machen", berichtet Hofmann, der vor drei Jahren zum Abteilungskommandant gewählt wurde.

Doch bei der Feuerwehr weiß man sich zu helfen und dank viel Eigenarbeit erreichen sie auch ohne große finanzielle Unterstützung einiges. "Wir müssen halt mit dem Leben was wir haben und das Beste daraus machen." So habe man damals, als 1993 ein Anbau mit zusätzlichen Garagen gebaut wurde, großes Engagement gezeigt und einen räumlichen Übergang vom Neubau zum alten Gerätehaus in eigener Regie gestaltet.

Planung übernommen

Und auch jetzt nehmen die Mitglieder der Feuerwehr viel selbst in die Hand, um die Stadt finanziell zu entlasten. Denn die Planungen für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wurden von den eigenen Leuten übernommen. So haben Annette Hauser-Schmid und Robert Friedrich – beide beruflich in diesem Gebiet unterwegs – Pläne erarbeitet, um einen kompletten Trakt neu zu gestalten.

Die jetzigen Toilettenräume sollen zu einer größeren Werkstatt umfunktioniert werden, Lager- und Duschräume werden neu gestaltet, um Damen- und Herrentoiletten zu schaffen. Hier sollen auch die neuen, beheizten Duschen reinkommen – und zwar alles behindertengerecht. Von der derzeitigen Werkstatt möchte man einen Durchbruch zum Aufenthaltsraum schaffen und dort eine Küchenzeile installieren. Alles soll offener und freundlicher werden.

Bei der Feuerwehr ist man deshalb froh, dass im neuen Haushalt 140 000 Euro bereitgestellt werden. "Zum Glück wird nun etwas gemacht", blicken Ralf Hofmann und seine Kameraden optimistisch in das neue Jahr. Auch wenn noch nicht feststeht, ob alles nach ihren Vorstellungen umgesetzt werden kann, zeichnet sich nun eine Besserung der räumlichen Zustände ab.