Klinikum: Fünfjährige Angolanerin mit schweren Verbrennungen unentgeltlich operiert / Rückkehr im Frühjahr

Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hat im September unentgeltlich ein Kind aus Angola operiert, das unter schwerwiegenden Folgen starker Verbrennungen leidet.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die fünfjährige Tutchi (Name geändert) wurde durch die Organisation Friedensdorf International vermittelt – eine Einrichtung, die verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten hilft. Nach einer Operation und längerem stationären Aufenthalt in der Kinderklinik des Schwarzwald- Baar Klinikums konnte das kleine Mädchen inzwischen aus dem Klinikum entlassen werden. Weihnachten wird Tutchi noch in Deutschland verbringen, im Frühjahr wird sie schließlich zurück in ihre Heimat fliegen. "Das Mädchen hatte sich vor etwa eineinhalb Jahren in seiner Heimat Angola mit heißem Öl verbrannt", erzählt Steffen Baumeister, Direktor der Klinik für Plastische-, Hand- und Ästhetische Chirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum.

Mit sehr schwerwiegenden Folgen, vor allem für die rechte obere Körperhälfte – die rechte Hand, der Ellbogen und die Achselhöhle sowie die Schulter und das Gesicht waren in Mitleidenschaft gezogen. "Durch die entstandenen Narbenzüge konnte Tutchi weder den rechten Arm heben noch den Ellbogen strecken", erzählt Baumeister. "Zudem war das Gesicht an der Schulter völlig vernarbt, so dass der Mund und das Augenlid bis zur Entstellung verzogen waren." Das Mädchen konnte nicht einmal den Mund schließen. Nach der Operation durch Baumeister und einem mehrwöchigen Aufenthalt in der Kinderklinik sieht die Situation viel besser aus. "Wir konnten viel für Tutchi erreichen. Die schlimmen Verzerrungen haben wir beseitigt – nun hat sie überhaupt erst ein kindliches Gesicht. Sie kann den Mund schließen und das Augenlid ist nicht mehr so stark verzogen. Außerdem ist sie jetzt in der Lage, den Arm zu heben und den Ellbogen besser zu strecken." Mittlerweile ist das Mädchen gemeinsam mit etwa 160 weiteren Kindern im Friedensdorf in Oberhausen untergebracht, eine Art Heimeinrichtung mit Reha-Bereich, wo die Kinder nach ihrem Krankenhausaufenthalt nachversorgt werden. Dort bleibt Tutchi, bis sie im Frühjahr zurück in ihre Heimat Angola gebracht wird.

Das Schwarzwald-Baar Klinikum hatte auf Anfrage der Organisation Friedensdorf International Hilfe inklusive Kostenübernahme zugesagt. Eingesetzt wurden zudem Spendengelder in Höhe von etwa 8550 Euro, die das Klinikum 2015 sammeln konnte. Viele Menschen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis hatten damals gespendet, um Kindern zu helfen, die durch die Organisation Friedensdorf ins Schwarzwald-Baar Klinikum vermittelt werden. Die Organisation Friedensdorf ermöglicht Kindern eine medizinische Behandlung, die sonst für die Patienten in ihren Herkunftsländern unerreichbar ist: Zwar gibt es in Angola Kliniken, aber wer dort Hilfe sucht, muss die Versorgung bezahlen. Das Geld fehlt jedoch dem Großteil der Bevölkerung. Das Schwarzwald-Baar Klinikum sammelt auch weiterhin Spenden.

Weitere Informationen: www.sbk-vs.de