Ohne Internet ist Unterricht bald nicht mehr denkbar. Alle Schulen des Kreises sollen bald an das schnelle Internet angebunden werden. Foto: © AVAVA – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Bildungsausschus: Kreisweite Strategie für Schule und Unterricht mit Glasfasernetz soll trotzdem greifen

Trotz eines vorbildlichen Ansatzes zu einer ganzheitlichen medienintegrierten Schulentwicklungsplanung wird der Landkreis keine Pilotregion. Der Kreis ist aber auf einem gutem Weg: Digitalisierung von Schule und Unterricht schreiten voran.

Schwarzwald-Baar-Kreis ewk). Gleichwohl will man hier, wie im Bildungsausschuss des Kreistages vorgestellt, das Digitalisierungsprojekt weiterhin in mehrere Richtungen vorantreiben. Bei der Ausstattung mit schnellem Internet und Digitalisierung von Schule und Unterricht im Schwarzwald-Baar-Kreis spielt man hier im ländlichen Raum ganz vorne mit. Der Ausbau des Glasfasernetzes schreitet sichtbar voran. Bereits im September 2017 wurde das in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen entwickelte Konzept zur Digitalisierung von Schule und Unterricht im Landkreis skizziert.

Gesamtziel der kreisweiten Strategie ist, einen "roten Faden" vom Breitband bis hin zum digitalen Klassenzimmer zu schaffen. Dabei sollen die einzelnen Konzepte so erstellt werden, dass sie ohne wesentliche Anpassungen auf andere Schulen und Schularten übertragen werden können. Mit entsprechenden Checklisten sollen die Schulen ihren Bedarf an technischen, finanziellen und pädagogischen Maßnahmen schnell ermitteln.

Bereits am 31. Januar wurde das hiesige Konzept zur Digitalisierung von Schule und Unterricht im Rahmen eines Diskussionsforums auf der Learntec in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, der Firma imsimity GmbH und dem Fürstenberggymnasium Donaueschingen vorgestellt. Unter 100 Schulen, die landesweit ausgewählt wurden, die digitale Bildungsplattform des Landes zu bewerten und mögliche Verbesserungen vorzuschlagen, sind fünf Schulen aus dem hiesigen Landkreis und davon wiederum vier in der Trägerschaft des Landkreises. "Wir sind hier gut unterwegs", sagte Landrat Sven Hinterseh im Fachausschuss, "auch wenn das Füllhorn des Landes nicht über uns ausgegossen worden ist". Hinterseh lobte die Arbeit von Melanie Huß, die das Projekt im Amt für Schule, Hochbau und Gebäudemanagement verantwortet. Jetzt gelte es noch etwas mehr Fleisch an die Knochen zu bringen, um an spezielle Förderprogramme zu kommen.

Im Fachausschuss war man sich darüber einig, was CDU-Sprecher Strumberger formulierte: Eine Förderung des Gesamtprogramms wäre gut gewesen. Jetzt hoffe man auf die Förderung von Einzelprojekten. Und da solle die Verwaltung am Thema bleiben, damit es rund laufe für Schulen und Schüler.

Wie es weitergehen soll: Im Rahmen von WLAN-Ausbau wurden die Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen und die Gewerblichen Schulen Donaueschingen mit AccessPoints ausgestattet. Damit kann in beiden Schulen in Teilbereichen mit dem "Unterricht der Zukunft" begonnen werden.

Zudem wird an den Gewerblichen Schulen Donaueschingen Anfang März ein Musterklassenzimmer in Betrieb gehen, das mit WLAN, ActivePanel und Laptops ausgestattet ist. Für Gruppenarbeit der Schüler werden Board-Elemente mit Wendefunktion (WhiteBoard/Pinwand) eingesetzt. Ende März wird auch die Albert-Schweitzer-Schule Villingen über die Breitbandverbindung an schnelles Internet angebunden.

Im Zuge baulicher Brandschutz- und Sanierungsarbeiten werden die Kreisschulen mit einer strukturierten Verkabelung versorgt, eine Voraussetzung für ein performantes Arbeiten im Unterricht.

Was das pädagogische Arbeiten anbetrifft, wird bis Ende März aus den Medienentwicklungsplänen der Schulen eine gemeinsame Leitlinie entwickelt.

Zur Standardisierung innerhalb der Schulverwaltung wird ein weiteres Arbeitspaket erstellt. Da mit dem Bescheid des Innen- und Kultusministeriums die Förderung eines Pilotprojektes Schwarzwald-Baar nicht möglich ist, bleibt für den Landkreis nur die Möglichkeit, sich auf verschiedene Einzelförderungen zu bewerben. Zudem sollte gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Landkreisen überlegt werden, wie das Kreiskonzept "noch näher in den Fokus von Bund und Land gerückt werden kann".