Wer eine Zigarettenkippe wegwirft, muss mit einem Bußgeld der Stadt rechnen. Foto: Eich

Verwaltung: Freie Wähler fordern Satzung mit strengeren Maßnahmen und mehr Personal / Stadt ist dran

Ein klebriges Kaugummi auf dem Asphalt, Zigarettenkippen auf dem Spielplatz oder Scherben, die in der Fußgängerzone in der Sonne blitzen: Die Müllproblematik in VS bietet immer wieder Diskussionsstoff – jetzt bei den Freien Wählern.

Villingen-Schwenningen. Hatte Stadtrat Bertold Ummenhofer bereits in der letzten Gemeinderatssitzung das Thema angesprochen, richtet er sich mit seiner Freien Wähler-Fraktion nun per Antrag an OB Jürgen Roth.

Nachdem Städte wie Stuttgart oder Mannheim den neuen Bußgeldkatalog des Umweltministeriums von Herbst 2018 bereits umgesetzt hätten, sei es auch für die Verwaltung der Doppelstadt an der Zeit, eine "eigene städtischen Satzung, welche die Ahndung derartiger Verstöße regelt", aufzustellen.

Doch nicht nur das: Um den Müllsündern auf die Spur zu kommen, sollen zwei zivile Ordnungsdienstmitarbeiter eingestellt sowie eine Belohnung für Tippgeber in Aussicht gestellt werden. Desweiteren fordern die Freien Wähler zusätzliche große Müllbehälter und Hinweistafeln in der Stadt.

Dass es in der Verwaltung Überlegungen gibt, Müllsünder härter zu bestrafen, hatte OB Jürgen Roth in der Gemeinderatssitzung schon angedeutet. Dies bestätigt auch Pressesprecherin Oxana Brunner: "Es ist ein immer präsentes Thema und die Verwaltung ist aktiv dran. Es braucht auf jeden Fall ein größeres Konzept und werden Möglichkeiten aufzeigen."

Doch gerade bei Kaugummi oder Kippen sei es schwierig, die Werfer auf frischer Tat zu ertappen. Derzeit müssen die Müllsünder ein Verwarngeld von 35 Euro zahlen. Im Vergleich: In Stuttgart kostet eine weggeworfene Kippe mittlerweile 100 Euro. Brunner berichtet ebenso von Hausmülltüten, die an öffentlichen Mülleimern zurückgelassen werden. Auch hier komme es bisher selten vor, dass das Fehlverhalten nachgewiesen werden kann.

Weitere Ordnungsdienstmitarbeiter einzustellen, wie es die Freien Wähler fordern, sei mit dem vorhandenen Personal derzeit nicht möglich, erklärt die Pressesprecherin. Schneller realisierbar sei aber das Aufstellen von weiteren Mülleimern. Doch hier stecke die Stadt regelmäßig in einem Dilemma: "Je mehr Müllereimer, umso mehr Müll gibt es auch", meint Brunner. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann dieser wieder überquellen wird.