Das ehemalige Elektrizitätswerk an der Kirchstraße steht leer. Nun soll es über einen Stuttgarter Makler verkauft werden. Foto: Pohl

Für denkmalgeschütztes Gebäude an der Kirchstraße sind 2,5 Millionen Euro ausgerufen.

VS-Schwenningen - Ist der Leerstand im ehemaligen Elektrizitätswerk an der Kirchstraße bald Geschichte? Zumindest ist dies das Ziel des Noch-Eigentümers. Dieser will die denkmalgeschützte Immobilie verkaufen.

Die Schwenninger Innenstadt befindet sich seit einigen Jahren im Wandel. Das ehemalige Feuerwehrhaus wurde jüngst saniert und zur Mensa der Gartenschule umfunktioniert, der Marktplatz wurde neu gestaltet, und wo einst die Uhrenfabrik Emes zwischen Bildacker-, Garten- und Bürkstraße stand, soll am 1. Dezember das "Menetatis"-Seniorenzentrum eröffnet werden.

Und auch schräg gegenüber soll sich etwas verändern, denn das ehemalige Elektrizitätswerk an der Kirchstraße steht zum Verkauf. Der Stuttgarter Immobilienmakler Markus Preller vom Büro Immo PR hat das denkmalgeschützte Objekt in seinem Portfolio. Angesetzt ist das Gebäude mit einem Verkaufspreis von 2,5 Millionen Euro, wie Preller auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten mitteilt. Grund für den Verkauf sei, dass sich der Noch-Eigentümer, der nicht im Raum Villingen-Schwenningen lebt, nicht mehr aus der Entfernung um die Immobilie kümmern könne.

"Ich beschäftige mich nun schon seit etwa fünf Jahren mit dieser Immobilie, wir hatten sogar schon überlegt, selbst zu investieren", erklärt Preller, dessen Firma nicht nur als Immobilienmakler, sondern auch im Bereich Projektentwicklung tätig ist. Letztlich sei es aber tatsächlich eine logistische Entscheidung gewesen, doch einen Verkauf anzustreben.

Gebäude bietet viele Möglichkeiten

Die Chancen hierfür sieht Preller durchaus, zumal sich in jüngster Zeit einiges im Umfeld getan hat, was das Objekt attraktiver macht. "Der Marktplatz und auch das ehemalige Emes-Areal werten die Gegend auf." Deshalb könne er sich durchaus auch vorstellen, dass insbesondere im Obergeschoss des E-Werks Wohnungen entstehen können.

Grundsätzlich biete das Objekt viele Möglichkeiten, da auch die einzelnen Etagen in ganz unterschiedlichem Zustand sind. "Wer einen Kauf ohne große Investitionen anstrebt, kann die Räume oben quasi direkt vermieten", sagt Preller. Das ehemalige "Urania" eine Etage tiefer sei auf den Rohbau rückgebaut worden, sodass man quasi bei null anfangen könnte. Das Erdgeschoss könnte für gewerbliche Zwecke interessant sein – so wie es bis vor ein paar Jahren vom Restaurant Bun Bun Burger vor dem Umzug an den Marktplatz genutzt wurde. "Das Untergeschoss ist an einen Spielothekbetreiber vermietet und das soll auch so bleiben", erklärt Preller. Der Makler erklärt, dass der Noch-Eigentümer des Gebäudes früher selbst die Spielothek betrieben habe, extra einen seriösen Nachfolger gesucht und gefunden habe und die Spielothek momentan vor allem Bestandsschutz hätte. "Auch wenn das in Stadtzentren nicht von allen gern gesehen ist, sollte dieser Bestandsschutz solange genutzt werden, solange es das Gesetz zulässt", lautet die Meinung des Maklers.

Die Chancen haben laut Markus Preller auch schon Interessenten wahrgenommen. Dies seien bislang drei an der Zahl, die zum Teil sogar schon klare Konzepte für das Objekt hätten vorlegen können.

Drei potenzielle Käufer sind interessiert

Zum Gebäude gehört auch noch der Parkplatz im rückwärtigen Bereich, der laut Preller nicht nur als solches dienen könnte, sondern durchaus auch für eine Gebäudeerweiterung Platz biete. "Für diejenigen, die nach dem Erwerb investieren wollen, wäre Potenzial vorhanden", betont Preller

Das "alte E-Werk" ist nicht etwa ein fiktiver Name, sondern darin begründet, dass in diesem Bauwerk im Jahr 1902 das Zeitalter der Elektrizität in Schwenningen begann. Von dort aus wurde Schwenningen mit Elektrizität versorgt. Zu Beginn waren es mehrere Tausend Lampen – Tendenz steigend.