Wünsch dir was: Malte Newinger möchte auf dem Geflügelhof alle Eier einsammeln

Ein Kinderbuch gab den Ausschlag für den Wunsch des dreijährigen Malte Newinger aus Schwenningen. Er möchte einmal "alle Eier in einem Hühnerstall einsammeln." Seinem Wunschzettel hängte er ein Bild aus seinem Bauernhof-Buch an. Der Junge hat bei der Aktion Wünsch dir was des Schwarzwälder Boten in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Schwarzwald-Baar einen Bauernhofbesuch gewonnen.

Alle Eier einsammeln, würde sehr viel Arbeit bedeuten auf dem Geflügelhof von Bernhard Wolf in Donaueschingen-Pfohren. Schließlich werden dort an die 4000 Eier täglich gelegt. Malte zückt dennoch sein Körbchen und fängt fleißig an zu sammeln. In der modernen konventionellen Landwirtschaft übernehmen diese Aufgabe Maschinen. Die Hühner ziehen sich gewohnheitsmäßig in Legeboxen zurück, die Eier gelangen über ein Förderband an einen Sammelplatz, erklärt der Hühnerhofbesitzer.

Im Vorzimmer des großen Hühnerstalls stehen viele Eierkartons übereinander gestapelt. "So viele Eier habe ich noch nie gesehen", staunt Maltes Bruder Silas. Bernhard Wolf meint, dass er gerade recht wenige hat, schließlich werden nun in der Vorweihnachtszeit viele Eier fürs Plätzchenbacken benötigt.

Auf einem Förderband liegen schon viele Eier. Hier werden kaputte Eier und Federn aussortiert. Danach erhalten die braunen und weißen Exemplare den Stempel mit dem Kennungscode. Silas weiß schon verblüffend viel darüber und weiß, welche Bedeutung welcher Ziffer im Code zukommt. Nach der Markierung werden die Eier auf dem Förderband gewogen und schließlich der Größe nach sortiert.

Das Geschwisterpaar erfährt auch, dass Hennen eigentlich nur im Frühling und Sommer Eier legen. Da kaum jemand im Winter auf Weihnachtsgebäck, Omelett oder Spätzle verzichten möchte, werden für die Hühner Bedingungen geschaffen, dass sie sich auch im Winter wohl fühlen, erzählt der Hühnerwirt. Im Hühnerstall herrschen warme Temperaturen, ein überdachter Sandplatz bietet dem Geflügel Auslauf. Die Stalleinrichtung sei an die natürlichen Lebensgewohnheiten der Tiere angepasst, so komme es auch zu relativ wenig Streit zwischen den Hühnern. Draußen auf der Wiese würden die Hennen bei Schnee und Kälte frieren und somit auch schnell krank werden.

Als Wolf ankündigt, dass die Gruppe aus dem Geschwisterpaar inklusive Mama und Opa zu den Hühnern gehen, bekommt Malte ein wenig Angst. Als er aber sieht, dass sein neunjähriger Bruder ganz mutig in den Hühnerstall tritt und sogar ein Huhn streichelt, taut er auf. Nun will auch er unbedingt über das weiche Federkleid des Geflügel streicheln. "Wi-wi-wi-wi" ist der Lockruf, mit denen Wolf das Geflügel besänftigt.

Ganz ruhig liegt das Huhn in Silas Arm und gackert leise vor sich hin. "Schau, es will mit dir reden", meint Wolf. Als das Huhn wegflattert, bekommt Malte nicht genug. "Noch ein Huhn fangen", verlangt der Dreijährige. Silas ist etwas traurig, dass man die Hühner nicht als Haustiere halten kann. Er weiß, dass die Hühner Gesellschaft mögen und Platz brauchen. Malte ist ganz verblüfft von den vielen Hühnern. "Da ist ein Huhn!", ruft er, "und da!"

Direkt aus den Legeboxen füllt Malte sein Körbchen. Wenn ein Huhn laut gackert, dann teilt es damit mit, dass es gerade ein Ei gelegt hat. "Vorsicht mit dem Korb", mahnt Maltes Opa, als der Junge sein Körbchen schwenkt, "sonst gibt’s Eiersalat."

Das komme öfters vor, meint Wolf. Omelett ist Malte allerdings lieber. Die Eier darf der kleine Nachwuchshühnerwirt mit nach Hause nehmen, seine Mama wird daraus leckere Omeletts backen.

Zum Abschluss wird es technisch statt tierisch: Moritz Wolf, Sohn des Hühnerwirts, nimmt die Jungs auf dem großen Traktor mit und fährt eine Runde um die Felder. Malte ist noch nie Traktor gefahren, steigt aber mutig und entschlossen auf das hohe Gefährt.