Der Curling soll in Schwenningen nicht geschwächt werden. Dafür spricht sich die FDP-Fraktion aus. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: FDP-Fraktion spricht sich für Erhalt der Sportart im Eisstadion aus / Hohe Attraktivität

Der Verwaltungs- und Kulturausschuss entscheidet am Mittwoch über die Sanierung der Kunsteisbahn und der Curlingfläche. Im Vorfeld war der Curlingclub verunsichert und fürchtete den Verlust ihrer Sporthalle (wir berichteten).

VS-Schwenningen (st). Nun meldet sich die FDP-Fraktion zu Wort. Nachdem die liberalen Räte sich von dem Wert der Curlingmannschaft für die Sportlandschaft in der Doppelstadt ein Bild machen konnten, erteilt die FDP-Fraktion allen Überlegungen, das Curling-Programm in der Eishalle zu schwächen, eine klare Absage. "Wir sehen hier die Gefahr, dass Villingen-Schwenningen ein Alleinstellungsmerkmal verliert und werden deshalb die Sanierung wie gewünscht mittragen", sagte FDP-Sprecher Frank Bonath. "Mit dieser Maßnahme haben wir eine wesentlich größere Eisfläche. Der Nachtragshaushalt bietet nun die Möglichkeit, das umzusetzen. Das Gesamtpaket erhöht die Kapazität und Attraktivität der Anlage", ergänzt der Unternehmensberater und Aufsichtsrat der Eishalle.

Die Kosten für die Sanierung der Eisbahn II belaufen sich laut Verwaltungsvorlage auf 3,42 Millionen Euro, für den Curlingbereich auf 632 000 Euro.

Stadtrat Marcel Klinge unterstreicht die Position Bonaths: "Teilnahmen an Weltmeisterschaften und bei den Paralympics sind ein klarer Nachweis für die Lebendigkeit des Curlings in Villingen-Schwenningen. Diese Investition lohnt sich deshalb auf jeden Fall", sagte das Mitglied im Sportausschuss des Bundestags, "für uns war diese Festlegung deshalb eine leicht zu treffende". Der Gemeinderat habe den Auftrag zu prüfen, wofür das von den Bürgern bezahlte Geld verwendet werden soll. "Die Förderung des Sports ist in jedem Fall öffentliche Aufgabe. Wir sollten hier keinen unnötigen Schritt zurück tun. Die Erfolge des Curlingvereins sprechen für sich. Völlig klar ist natürlich, dass dieselbe Argumentation auch bei allen anderen Sportstätten zieht: Die FDP in Villingen-Schwenningen wird sich auch hier künftig verstärkt für die Sanierung einsetzen", ergänzte Klinge. Auch FDP-Stadtrat Dirk Caroli unterstützt den Erhalt der Curlinghalle. "Bedenken, eventuelle Nachwuchsprobleme beim Curlingverein könnten zu einer Fehlinvestition führen, teile ich nicht. Mal abgesehen von den unbestreitbaren Erfolgen der Curlingmannschaft wäre die Eisfläche im Zweifelsfall auch für andere Nutzer zu gebrauchen. Hier kommt sich keiner in die Quere, wenn wir das Geld in die Hand nehmen, können wir das Profil der Halle breit halten", so Caroli.

In den Aufsichtsratssitzungen im Februar und im März sind drei Varianten diskutiert worden, wobei die Schließung der Kunsteisbahn sowie der Curlinghalle nicht in Betracht gezogen worden sei. Aufgrund der Verbindung der Kühlanlage der Curlingfläche zur Eisfläche von Bahn II wäre ein Weiterbetrieb der Curlinghalle ohne Sanierung dieser nicht möglich. Somit bleibt aus Sicht des Aufsichtsrates nur die genannte Komplettsanierung. Hierfür müsste die Stadt als Gesellschafter allerdings vier Millionen Euro noch dieses Jahr an die Kapitalrücklagen der KEB zuführen, heißt es in der Vorlage zur Sitzung.