Vier neunte Klassen der Karl-Brachat-Realschule befinden sich für zwei Wochen in Quarantäne. Foto: Eich

Realschüler werden nach Ausflug ins Elsass heim geschickt. Stadt richtet Verwaltungsstab ein.

Villingen-Schwenningen - Bis Freitag nächste Woche müssen Schüler der Karl-Brachat-Realschule zu Hause bleiben. Sie hatten einen Ausflug in das mittlerweile als Risikogebiet des Coronavirus eingestufte Elsass unternommen.

Wie Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, gegenüber dem Schwarzwälder Boten erklärt, seien vier neunte Klassen sowie sechs Lehrkräfte davon betroffen. "Sie wurden heute als Vorsorgemaßnahme nach Hause geschickt", so Brunner. Diese Klassen befänden sich demnach in Heimarbeit. Die Pressesprecherin betont, dass keine Verdachtsfälle bestehen würden, allerdings sei dies eine Weisung des Kultusministeriums. Demnach müssen, wie André König, zuständig für das Krisenmanagement an der Schule, erklärt, Rückkehrer aus Risikogebieten ab der Ankunft 14 Tage daheim bleiben. "Die Klassen kamen vergangenen Donnerstag zurück, nächste Woche Freitag können dann alle wieder kommen", so König.

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Beim Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises erklärt man, dass das zuständige Gesundheitsamt nicht in den Fall involviert sei. Vielmehr betont die dortige Pressesprecherin Heike Frank: "Unser Gesundheitsamt hat bereits seit Kalenderwoche neun allen Schulen von Aktivitäten, wie beispielsweise Landschulheimaufenthalten oder ähnliches abgeraten."

Markus Kreilinger, Schulamtsdirektor beim Staatlichen Schulamt in Donaueschingen, berichtet, dass zwei Schritte zu dieser Maßnahme geführt hätten. Zunächst habe das Regierungspräsidium Freiburg das Departement Haut-Rhin analog den Risikogebieten nach den einschlägigen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) behandelt. Nachdem das RKI am Mittwoch schließlich erklärte, dass nicht nur Haut-Rhin, sondern die gesamte Region Grand Est – inklusive Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne – zum Risikogebiet erklärt wurde, habe man reagieren müssen.

Bei der Stadt wurde derweil aufgrund der Pandemie ein Verwaltungsstab eingerichtet, wie Oberbürgermeister Jürgen Roth im Gemeinderat erklärte. Ziel sei es, die Infektionsketten zu unterbrechen. "Wir werden jede einzelne Veranstaltung überprüfen und im Vorfeld im Einzelfall die Entscheidung treffen, was zu tun ist", so Roth. Demnach würden die Veranstaltungen in VS nun auf Altersgruppe hin untersucht – insbesondere jene mit der Zielgruppe 55+ würde man absagen.

Betroffen sei davon auch die "Die große Schlager Hitparade" in der Neuen Tonhalle. Roth ist sich sicher: "Das wird sich sicherlich noch zuspitzen auf unseren Landkreis." Die weiteren Entscheidungen des Verwaltungsstabs sollen am Freitag veröffentlicht werden.