Neun weitere bestätigte Fälle. Betretungsverbot für Klinik in Donaueschingen.
Schwarzwald-Baar-Kreis - Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden über das Wochenende bis am Sonntag um 14 Uhr neun weitere bestätigte Coronavirus-Fälle gemeldet. Somit liegen im Kreis 16 Fälle vor. Um die Bürger schnell testen zu können, hat das Landratsamt eine Corona-Ambulanz auf dem Messegelände in Schwenningen eingerichtet. Und das Schwarzwald-Baar-Klinikum nimmt am Standort Donauschingen nur noch Corona-Patienten auf.
Von den bestätigten Fällen wurden acht in Villingen-Schwenningen, vier in Donaueschingen und jeweils ein Fall in St. Georgen, Blumberg, Brigachtal und Königsfeld gemeldet. Die Personen sind auf Anordnung des Gesundheitsamtes zu Hause isoliert, teilt das Landratsamt mit.
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Eine Aufhebung der Isolation erfolgt erst nach Gesundung und nach den Kriterien des Robert Koch-Instituts. Das Gesundheitsamt steht mit ihnen in Verbindung. Weitere Kontaktpersonen ermittelt das Gesundheitsamt und isoliert sie nach Vorliegen der Kriterien gegebenenfalls.
Medizinische Kompetenz des Lungenzentrums
Aufgrund der zunehmenden Anzahl an positiv getesteten und erkrankten Menschen in der Region verstärkt das Schwarzwald-Baar-Klinikum in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt seine vorbereitenden Maßnahmen. Diese dienen allesamt dazu, Patienten fachkundig und bestmöglich zu behandeln und – ebenso wie Mitarbeiter – möglichst gut zu schützen, wie Sandra Adams, Pressesprecherin des Klinikums, feststellt.
Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hat sich nach gründlicher Prüfung der Versorgungsmöglichkeiten entschieden, ab heute, Montag, den Standort Donaueschingen ausschließlich für mit dem Corona-Virus infizierte, stationär zu versorgende Patienten vorzuhalten. Mit der Konzentration auf einen Standort nutzt das Klinikum die besondere medizinische Kompetenz des Lungenzentrums in Donaueschingen. Seit Samstag nimmt das Klinikum in Donaueschingen keine anderen Patienten mehr auf. Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt getroffen.
In Folge dessen werden Patienten, die noch in Donaueschingen stationär versorgt und im Laufe der nächsten Tage nicht nach Hause entlassen werden können, nach Villingen-Schwenningen verlegt. In Donaueschingen werden keine Menschen auf eine mögliche Infektion getestet, erklärt Sandra Adams. Das Krankenhaus nimmt nur von einem Arzt überwiesene Patienten auf, die bereits positiv getestet wurden und eine stationäre Behandlung benötigen. Die Donaueschinger Notaufnahme ist seit Samstag geschlossen. Für Patienten ist die Notaufnahme am Klinikums-Standort Villingen-Schwenningen wie gewohnt geöffnet.
Betretungsverbot für Klinik in Donaueschingen
Auf Anordnung des Landratsamts besteht ein Betretungsverbot für das Krankenhaus in Donaueschingen. Ausschließlich stationäre Patienten und Mitarbeiter haben Zutritt. Gemäß dem Beschluss der Bundesregierung muss auch im Klinikum in Villingen-Schwenningen ein generelles Besuchsverbot eingehalten werden. Davon ausgenommen sind Besuche bei Patienten in einer Palliativsituation, bei Sterbenden und Kleinkindern.
Das Klinikum sieht sich in der aktuellen Situation teils gezwungen, geplante Eingriffe und Behandlungen ab dieser Woche abzusagen beziehungsweise zu verschieben. Dies betrifft vor allem Operationen und Behandlungen, bei denen medizinisch ein Aufschub vertretbar ist. Das gilt nicht nur für stationäre, sondern auch für ambulante Behandlungen. Betroffene werden von den Fachabteilungen des Klinikums kontaktiert. Notfälle und dringliche Behandlungen werden weiter vorgenommen. Das Klinikum bittet die Bevölkerung um Verständnis für diese Maßnahmen – sie alle dienen der Versorgung und dem Schutz der Menschen in der Region.
Aufgrund des erheblichen Ansturms von besorgten Bürgern gibt es die Corona-Ambulanz auf dem Messegelände. Die Zufahrt erfolgt auf dem Messegelände über Tor 4 und ist ausgeschildert. Die Planungen für die Verlegung der Ambulanz begannen in der vergangenen Woche. Der Standort am Schwarzwald-Baar-Klinikum wird durch die zentrale Abstrich-Stelle auf dem Messegelände komplett ersetzt. Das Klinikum macht keine Abstriche mehr für ambulante Patienten.
In der Corona-Ambulanz nimmt das Personal nur Abstriche, wenn eine Empfehlung des Hausarztes vorliegt. Die niedergelassenen Haus- und Kinderärzte sind der erste Ansprechpartner für Patienten. Diese sollten zuerst telefonisch kontaktiert werden, wenn Beschwerden der oberen Atemwege oder Fieber auftreten. Über die Öffnungszeiten der Corona-Ambulanz informieren die Haus- und Kinderärzte. Getestet werden nur Personen, die nach der Definition des Robert-Koch-Instituts als Verdachtsfall gelten. Dies sind Patienten, die Symptome zeigen und in den letzten 14 Tagen vor Erkrankungsbeginn Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall hatten oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben.
Um wichtige Fragen der Bevölkerung beantworten zu können, hat das Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises eine Hotline eingerichtet, Telefon 07721/9 13 71 90. Diese Hotline ist auch am Wochenende von 8 bis 16 Uhr geschaltet.