Die Ärzte Paul Graf La Rosée (von links) und Hinrich Bremer beantworteten unter der Moderation von Michael Hoyer, die Fragen der Zuschauer. Die weiteren Teilnehmer der Expertenrunde, die ebenfalls Antworten gaben, waren der Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar, Arendt Gruben, Landrat Sven Hinterseh und Professor Ullrich Dittler.Foto: Stern Foto: Schwarzwälder Bote

story VS: Experten aus dem Landkreis informieren beim Livestream / Mehr als 2500 Zuschauer

Die Reihe "story VS" präsentierte eine Veranstaltung mit Livestream zum Thema Corona im Schwarzwald-Baar-Kreis. Mehr als 2500 Zuschauer nahmen daran teil.

Villingen-Schwenningen. Die sonst so gut gefüllte Neue Tonhalle blieb am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung der story-VS-Reihe leer. Durch die Corona-Verordnungen musste die reguläre Event-Reihe aussetzen. Doch man ließ es sich nicht nehmen, dennoch eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. So wurde ein Vortrag zum Thema Corona im Schwarzwald-Baar-Kreis live im Internet übertragen. Hinter den Laptops, PCs und Handys waren an diesem Abend zu Beginn des Livestreams um 19.30 Uhr schon 215 Zuschauer online und folgten dem Geschehen. Veranstalter und Moderator Michael Hoyer hieß die zuhause Sitzenden zu dieser ganz besonderen Veranstaltung willkommen. "Und Corona ist ganz bestimmt ein ganz besonderes Thema", so Hoyer zu Beginn.

Der Frage, wie der Schwarzwald-Baar-Kreis mit der Herausforderung Corona umgeht, stellten sich fünf Referenten. Die relevanten Themen Gesundheit, Wirtschaft und Bildung in Corona-Zeiten wurden an diesem Abend behandelt.

Lage in den Kliniken

"Corona im Klinikum heißt, schwer kranke Patientinnen und Patienten, die im Klinikum Hilfe und Behandlung suchen. Und Stand heute Abend sind es mehr als 50" berichtete der Geschäftsführer des Klinikums, Matthias Geiser, der den Krisenstab leitet. Zum Thema Gesundheit informierten die renommierten Ärzte Paul Graf La Rosée und Hinrich Bremer. Dabei ging es unter anderem um die Lage im Schwarzwald-Baar-Klinikum, aber auch darum, wie gut der Landkreis für die Folgewellen gerüstet ist. Beide Ärzte waren von Anfang an Teil des Krisenstabs.

Bremer, der seit 2008 im Schwarzwald-Baar-Klinikum ist, klärt über den ersten Teil der Pandemie auf. Der ärztliche Leiter mit Schwerpunkt Pneumologie hat zusammen mit einem Kollegen das Lungenzentrum in Donaueschingen aufgebaut. Darüber, was das Covid-19-Virus so gefährlich macht, über die eingerichtete Verdachtsstation und viele weitere Aspekte klärte der Arzt im Livestream auf.

Der Facharzt für Innere Medizin, Graf La Rosée, berichtete den Zuschauern, dass das Virus nicht nur eine Erkrankung sei, die Beatmungsmedizin brauche, sondern dass es eine Viruserkrankung sei, die dazu führe, dass das Immunsystem sich aggressiv gegen den eigenen Körper richte. Auch über das am 16. Juni zum ersten Mal in den Nachrichten auftauchende Medikament Dexamethason berichtete der Onkologe.

Hoyer ist sich nach den Vorträgen sicher: "Ich lebe unwahrscheinlich gerne im Schwarzwald-Baar-Kreis. Unter anderem deswegen weil ich glaube, dass wenn ich an Corona erkranken sollte, ich wirklich in den aller aller besten Händen wäre."

Kurzarbeit und Förderung

Auch Landrat Sven Hinterseh ließ es sich nicht nehmen, bei der Veranstaltung dabei zu sein. Er erzählte den Zuschauern zuhause, dass die Corona-Pandemie auch die Landkreisverwaltung vor noch nie dagewesene Aufgaben stellte. Hinterseh richtete mit Beginn des Shutdowns Mitte März einen Krisenstab ein.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwarzwald-Baar, Arendt Gruben, berichtete über die wirtschaftlichen Folgen, welche die Pandemie hinterlasse. Auch über Förderprogramme, Kurzarbeit und die Trends, die Corona verstärke, sprach Gruben. Von der Hochschule Furtwangen war Ullrich Dittler vor Ort. Er informierte über die Lage an Hochschulen: Die Umstellung von Präsenzunterricht auf Online sei für viele eine große Herausforderung gewesen. Und das, was im Sommer nun aufgebaut wurde, wird im Winter wohl wieder zum Einsatz kommen.

Förderverein unterstützen

Am Ende der Veranstaltung gab es eine Fragerunde. Durch die eingerichtete Chat-Funktion konnten Zuschauer Fragen an die Referenten stellen, die anschließend beantwortet wurden.

Der Livestream wird noch zwei Wochen auf Youtube aufrufbar sein. So können Interessierte, die am Donnerstagabend keine Zeit fanden, den Stream nachträglich anschauen. Mehr als 2500 Zuschauer verfolgten ihn am Donnerstagabend. Zwischenzeitlich seien mehr als 560 Zuschauer gleichzeitig dabei gewesen. In der Chat-Funktion kann ihre Begeisterung nachgelesen werden.

Da der Livestream kostenlos abrufbar war, bittet Hoyer, das eigentliche Geld einer Eintrittskarte zu spenden. "Wir von story VS legen an dieser Stelle schon einmal 500 Euro in diesen Topf hinein", berichtet Hoyer. Es werde an den Förderverein "Mit Krebs leben" gespendet.