Gratulation zur Nominierung: der Landesvorsitzende Chris Kühn und die Kandidatin Cornelia Kunkis-Becker. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Grüne nominieren Kommunalpolitikerin als Bundestagskandidatin

Von Martina Zieglwalner Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Energiewende und der ländliche Raum, das sind zwei Themen, die Cornelia Kunkis-Becker bewegen. Und mit diesen Schwerpunkten zieht die Kreisrätin von Bündnis 90/Die Grüne aus Villingen-Schwenningen in den Bundestagswahklkampf. Gestern Abend kürte sie die Partei bei der Nominierungsversammlung im Umweltschutzzentrum Möglingshöhe nach 2009 wieder zur Bundestagskandidaten für die im Herbst 2013 anstehende Wahl. Bei 22 stimmberechtigten Mitgliedern aus dem Wahlkreis entfielen 21 Stimmen bei einer Enthaltung auf die 52-Jährige, die in Villingen lebt.

Die Region habe es ihr angetan, betonte sie in ihrer Vorstellung. Die Zukunft dieser schönen Landschaft gelte es zu sichern. Sorge bereite ihr da die Zersiedelung der Landschaft, ebenso wie der geplante Schweinezuchtbetrieb in der Ostbaar. "Gegen die industrielle Tierproduktion werden wir kämpfen so wie früher gegen Atomkraft", gab sie ihre Devise aus. Die Zukunft müsse kleinen bäuerlichen Strukturen gehören.

Gerade bei solch schwerwiegenden Entscheidungen pocht sie auf mehr Handlungsspielraum für die Kommunen, um vor Ort wichtige Entscheidungen treffen zu können. Und in diese Meinungsbildung seien die Bürger verstärkt einzubinden. Es gelte, Strukturen für solche Prozesse zu schaffen, damit sie sich nicht nur gegen etwas wenden, sondern sich auch für etwas einsetzen können.

Engagement ist in ihren Augen ohnehin dringend notwendig, damit der ländliche Raum nicht abgehängt wird. Einen Breitband-Internetzugang für alle, die Schulpolitik und die Infrastruktur nennt sie einige Instrumente, um die Region zukunftsfähig zu machen. Ein wichtiger Pfeiler in ihrem politischen Entwurf ist zudem die Gleichstellung der Frau. Die in der Softwarebranche tätige Bündnisgrüne fordert zum einen gleiche Löhne für beide Geschlechter, zum anderen will sie den Einzug von Frauen in Kommunalparlamente forcieren.

Im Gegensatz zu ihrer Kandidatur 2009 habe sie jetzt den Eindruck, mit diesen Themen Trends zu setzen. "Grüne Politik macht mir jeden Tag mehr Spaß", beschrieb sie diese Eindrücke. Jetzt wolle sie, dass die Grünen in Berlin in die Regierungsverantwortung kommen, nennt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern das Ziel ihrer Partei im Bundestagswahlkampf. Wünschenswert sei es, nicht nur im Land, sondern auch im Bund die Mehrheit zu stellen, um eine Politik aus einem Guss machen zu können, ob in Sachen Energiewende oder der Kinderbetreuung stellte denn auch der Landesvorsitzende Chris Kühn fest. Er drücke jedenfalls Cornelia Kunkis-Becker die Daumen. "Die Region hat einen Abgeordneten der Grünen in Berlin verdient", so Kühn. Der in der Nominierungsversammlung zu spürende Rückhalt der Bundestagskandidatin zeige, dass sie die Menschen bewegt. "Ich hoffe, dass es ein toller Wahlkampf wird."

Für den will die Kommunalpolitikerin ihr im Kreistag geknüpftes Netzwerk nutzen, viele Städte und Gemeinden im Wahlkreis besuchen und versuchen, die Bürgerbeteiligung anzuschieben. Gemeinsam mit dem Kreisverband will sie mit grünen Themen in der Öffentlichkeit präsent sein. Zudem verstärke die Partei ihre Internetaktivitäten.