Stephan Klemens (links), Heimleiter Matthias Trautmann und Sozialdienstleiterin Julia Schuler eröffnen im Bürgerheim die Ausstelllung mit Werken von Paul Klemens.  Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Werke von Paul Klemens sind zu sehen / Exponate werden äußerst selten gezeigt / Ein Glücksfall

VS-Schwenningen. Einen Ausflug in das Reich der Fantasie und vielschichtigen Möglichkeiten zur Interpretation ermöglicht das Bürgerheim seinen Gästen und Bewohnern in der aktuellen Kunstaussstellung.

Zu sehen sind rund 40 Farbradierungen, Holzschnitte und Ölbilder des 2011 gestorbenen einheimischen Künstlers Paul Klemens, dessen Ehefrau Elisabeth den künstlerischen Nachlass bewahrt. Ausstellungen mit Exponaten von Paul Klemens finden äußerst selten statt. Sie sind im Bürgerheim den verwandtschaftlichen Beziehungen der Leiterin Sozialdienst Julia Schuler zur Familie des Künstlers zu verdanken. "Seit 13 Jahren bietet das Bürgerheim seinen Bewohnern und den Bürgern der Stadt eine Plattform, sich mit der Kunst auseinanderzusetzen", begrüßte Heimleiter Matthias Trautmann rund 50 Besucher.

"Kunst motiviert und Kunst aktiviert", skizzierte er die Ausstellungen als eine Möglichkeit, die Verbundenheit des Bürgerheims zur Stadt zu intensivieren. In der Regel seien jährlich zwei Ausstellungen mit dem Schwerpunkt auf Werken regionaler Künstler in der Galerie zu sehen.

Nach den musikalischen Erinnerungen von Harfenistin Linda Schaible beschrieb Stephan Klemens in seiner Laudatio das künstlerische Schaffen seines Vaters.

Paul Klemens gelang es dank seiner handwerklichen Fähigkeiten, einen eigenen Stil zu entwickeln der in keine Schublade passt. Für Klemens standen stets die Aussage und die Botschaft, die er mit seinen Werken ausdrücken wollte, im Mittelpunkt. Handwerk und Kunstfertigkeit waren für ihn Werkzeuge, um die Reise in die Welt der Fantasie ausdrucksstark zu gestalten. Zur Geltung kommt dies in seinen Anfangswerken, in denen er in virtuosem Umgang mit Farbe und Pinsel seine Ölgemälde und Aquarelle lebendig gestaltete. Einige von ihnen sind im Bürgerheim zu sehen.

In weiteren Exponaten kommen die künstlerischen Fähigkeiten zum Ausdruck, die Klemens auf seinem zweiten Bildungsweg zum Farbenlithograf einen vielschichtigen Zugang zur Welt der Kunst eröffneten. Seine Intention war es, Gefühle in Bilder zu gießen und darin auszudrücken was ihn bewegte. Klemens nutzte seine Bilder als eine Art Tagebuch. "Hätte ich meine Gefühle in Worte fassen können, wäre ich Autor geworden", antwortete der Künstler stets auf Fragen, weshalb er seinen Werken keine Titel verlieh. Die Ausstellung mit Werken von Paul Klemens läuft noch bis Ende Mai in der Galerie des Bürgerheims. Es besteht die Möglichkeit die ausgestellten Exponate käuflich zu erwerben.