Seit Jahren bemängeln Anwohner der Zolltafel unhaltbare Zustände bei der Verkehrsbelastung, doch die Kleine Verkehrskommission sieht offenbar keinen besonderen Handlungsdruck. Foto: Preuß

Bürger äußern Kubon ihren Frust über Belastung. Einführung von Tempo 30? Probleme auch mit Schulbussen.

VS-Weilersbach - In Weilersbach wollen die Bürger die immense Verkehrsbelastung nicht mehr hinnehmen. Dies machten mehrere Anlieger der stark genutzten Kreisstraße "Zur Zolltafel während der Ratssitzung mit Oberbürgermeister Rupert Kubon sehr deutlich. Zudem sorgt als unzuverlässig bezeichnete Busverkehr für Unmut.

Vorgetragen wurde, dass der Weg über Nordstetten, die Zolltafel und hoch über die Weilenbühlstraße und den Kreisel zurück zur Bundesstraße gleichermaßen als Ausweichstrecke von Schwer-lastwagen als auch als Rennstrecke von Autos genutzt werde. Die Diskussion ziehe sich seit Jahren hin, aber nichts passiere: "Wir sind ewig mit der Kleinen Verkehrskommission zugange, aber es passiert nichts", forderte ein Anwohner konkretes Einschreiten des Oberbürgermeisters: "Wir akzeptieren dieses Nichtstun nicht mehr, nehmen Sie sich die Herren bitte mal richtig zur Brust."

Ortsvorsteherin Silke Lorke hatte in ihren einleitenden Worten zwei konkrete Vorschläge unterbreitet: Beschränkung der Tonnage für die Zolltafel auf 7,5 Tonnen sowie Einführung von Tempo 30 vom Ortseingang bis zur Einmündung in der Ortsmitte.

Von einem weiteren Anwohner sowie Ratsherr Roland Schuler wurde vorgetragen, dass in Obereschach, Niedereschach, Unterkirnach, Brigachtal und vielen weiteren Orten solche verkehrsberuhigenden Maßnahmen auch auf Durchgangsstraßen umgesetzt worden sind, "nur hier bei uns geht nichts voran, das kann doch nicht sein." Kubon versprach, sich für die Anliegen einzusetzen, vermied aber jede Form eines Versprechens, denn die Straßenverkehrsordnung sei nach wie vor auf den Kraftverkehr ausgerichtet und vernachlässige Fahrradfahrer, Fußgänger und Anwohner.

Entlastung werde sicherlich der Lückenschluss der B 523 bringen, was die Bürger angesichts des Zeithorizontes nicht wirklich aufmunterte. Bemängelt wurde zudem der katastrophale Zustand der Fahrbahn der Zolltafel sowie der Kreisstraße. Es sei nicht nachzuvollziehen, dass im Monatsrhythmus die Bankette saniert werden, weil zwei Lastwagen im Begegnungsverkehr auf der schmalen Straße nicht aneinander vorbeikommen und ins Bankett ausweichen müssen.

Beim Busverkehr stellte Kubon Verbesserungen ab 2019 in Aussicht, wenn der gesamte öffentliche Personennahverkehr im Kreis neu ausgeschrieben werde. Ratsherr Michael Kaltenbach bemängelte, dass Schulbusse zeitweise so überfüllt sind, dass Kinder nicht mitgenommen würden, zudem fahre der Rufbus gewissermaßen nur nach Tagesform des Disponenten.

Kubon sagte, dass er von diesen Problemen bereits Kenntnis habe und eine Lösung natürlich nicht bis 2019 aufgeschoben werden könne: "Ich werde da sofort nachhaken, natürlich geht es nicht, wenn Kinder nicht befördert werden und Eltern sie abholen müssen."