Der gebürtige Gambier Buba Barrow sammelt Spenden für ein Entwicklungshilfeprojekt in seiner Heimat.Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: 23-Jähriger aus Gambia hat viele Hürden geschafft / Jetzt sammelt er Spenden für ein Dorf

Er steckt gerade mitten in den Abschlussprüfungen für seine Lehre als Drucker. Buba Barrow nimmt sich trotzdem die Zeit, um für ein Hilfsprojekt in seiner Heimat Gambia zu werben. Dabei kann er auch auf die Unterstützung durch den Jobclub VS zählen.

Villingen-Schwenningen. Der 23-Jährige lebt seit sechs Jahren in Deutschland. 2014 kam er, wie so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, über die Italien-Route und München nach Villingen-Schwenningen. Seither beweist er täglich, wie viel Potenzial in Menschen wie ihm steckt.

Drei Jahre lang lernte er an der Albert-Schweitzer-Schule in Villingen die deutsche Sprache. Die Druckerei Leute in Villingen gab ihm die Chance, eine Druckerlehre zu absolvieren und wird ihn nach dem Abschluss auch übernehmen. Buba Barrow hat damit die größte Hürde schon geschafft: Er ist mittlerweile als Asylbewerber anerkannt und damit vor Abschiebung geschützt.

Bei einem Urlaubsaufenthalt in seiner afrikanischen Heimat im Dezember 2019 lernte er zusammen mit seinem Freund Lukas aus Rosenheim in Kujew das Entwicklungshilfeprojekt "Der Garten von Kujew" kennen. In dem Geburtsort seiner Mutter und dem Wohnort seines Onkels bat ihn der dortige Ausschuss für Dorfentwicklung um Hilfe beim Betrieb eines Gemeinschaftsgartens. Das Wasser zur Bewirtschaftung der Gartenparzellen wird von den Dorfbewohnern momentan mit Seilen und Eimern aus einem 35 Meter tiefen Brunnen geholt. Eine anstrengende und zeitraubende Arbeit, die mit Hilfe einer elektrischen Pumpe erleichtert werden und eine gleichmäßigere und effektivere Pflege von Obst- und Gemüsebeeten ermöglichen würde. Neben diversen Gartenwerkzeugen fehlen der Gemeinschaft ferner Mittel, um das Gartengelände einzuzäunen und damit gegen Tiere zu schützen. Zurzeit werden die Kinder als Aufpasser eingesetzt, die stattdessen in die Schule gehen könnten.

Jobclub unterstützt

Mindestens 4000 Euro möchten Buba Barrow und sein bayerischer Freund jetzt dafür in Deutschland einsammeln – rund 1500 Euro haben sie schon beisammen. In der Druckerei, in der er arbeitet, fand Buba Barrow in seinem Kollegen Claus Dinser einen engagierten Mitstreiter für die Spendenaktion.

Nachdem er zudem vor rund einem Jahr Kontakt zum Jobclub VS und dessen Vorsitzenden Christian Utischill erhielt, hat auch dieser seit fast fünf Jahren existierende Verein zur Unterstützung von Flüchtlingen und deren Anliegen Hilfe zugesagt. "Wir stellen gerne unsere Wege des Geldmitteltransfers zur Verfügung", sagt Utischill. Dabei helfen die zur Caritas Gambia im Rahmen des 2019 vom Jobclub selbst begonnenen Hilfeprojektes für ein landwirtschaftliches Ausbildungszentrum in Bwiam im Westen Gambias geknüpften Kontakte.

Die Unterstützung des Jobclubs hat auch für die Spender und Sponsoren einen Vorteil: "Wir dürfen Spendenbescheinigungen ausstellen", sagt Utischill. Auch könne man so sicher sein, dass das Geld in die richtigen Hände gelange. Er freue sich über solche Menschen wie Buba Barrow, die sich dafür einsetzen, dass es den Menschen in ihrem eigenen Land besser geht, sagt der Jobclub-Vorsitzende.

Weitere Informationen: Details zum Spendenkonto können über E-Mail info@jobclub-vs.de erfragt werden.