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Drei Täter malträtieren Opfer. Polizei nimmt junge Schläger fest. Opfer liegt auf Intensivstation.

Villingen-Schwenningen - Zu einem äußert brutalen Übergriff auf einen Gast eines Lokals am Schwenninger Bahnhof kam es am frühen Sonntagmorgen. Hierbei wurde der 37-Jährige von gleich mehreren Tätern malträtiert, die Polizei konnte drei Tatverdächtige festnehmen.

Es sind unfassbare Szenen, die sich vor dem Lokal in der Erzbergerstraße abgespielt haben. Dort waren Sportbegeisterte zusammengekommen, um in der Nacht auf Montag gemeinsam den Super Bowl anzuschauen. Auch ein 37-Jähriger gehörte zu jenen, die das Spiel in Gemeinschaft angeschaut hatten. Anschließend verließ er die Gaststätte.

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Vor dem Bahnhofsportal schritt er dabei ersten Angaben zufolge gegen 4.30 Uhr bei einer Streitigkeit schlichtend ein – und wurde dann wohl selbst zum Opfer. "Der Mann wurde umzingelt und anschließend brutal zusammengeschlagen", bestätigt Polizeisprecher Herbert Storz gegenüber unserer Zeitung. Augenzeugen berichten gegenüber dem Schwarzwälder Boten von den erschreckenden Szenen, die sich am frühen Morgen abgespielt hatten. Demnach wurde der 37-Jährige zunächst am Boden liegend von einem der Täter wie von Sinnen mit Faustschlägen attackiert. Zwei weitere Männer traktierten das Opfer von der Seite mit Fußtritten.

Das Opfer rappelte sich schließlich sichtlich benommen auf, ehe der zweite Angriff erfolgte. Einer der Täter streckte hierbei den bereits verletzten Mann erneut nieder. Anschließend traten und schlugen alle drei Tatbeteiligten auf das völlig wehrlose Opfer am Boden ein – nicht nur auf den Oberkörper, sondern offenbar auch bewusst auf den Kopf. Es sind Szenen, die an Brutalität nur schwer zu überbieten sind.

Täter spielen falsches Spiel

Der 37-Jährige blieb anschließend bewusstlos liegen, während die drei Männer die Szenerie verließen. Sie betraten daraufhin die Gaststätte am Bahnhof und fielen dort laut Polizei mit ihrem aggressiven Verhalten auf. Demnach wurde ihnen deshalb von Mitarbeitern der Zugriff verwehrt. Noch während man mit den jungen Männern diskutierte, schleppte sich das schwer verletzte Opfer, das wieder bei Bewusstsein war, in das Lokal.

Gegenüber den Angestellten leugneten die Schläger zunächst eine Tatbeteiligung und gaben gar an, dem Opfer geholfen zu haben – die alarmierte Polizei nahm sie aber umgehend fest. Dabei handelt es sich um einen 20-Jährigen und einen 21-Jährigen, ein dritter Tatbeteiligter flüchtete zunächst, konnte dann aber ebenfalls festgenommen werden.

"Aufgrund des Aufenthaltsstatus und des brutalen Vorgehens wird hier ein Haftbefehl geprüft", erklärt der Polizeisprecher Storz. Bei der Prüfung kommt dabei auch ein Video zum Tragen, welches das ganze Geschehen aufgezeichnet hat. Storz: "Die Aufnahmen spielen dabei sicherlich eine große Rolle."

Seinen Angaben zufolge hat die Polizei zunächst Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Demnach wurde die Körperverletzung – so Paragraf 224 des Strafgesetzbuches – "mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich" aber voraussichtlich auch "mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung" begangen. In welche Richtung die Ermittlungen letztendlich gehen werden, wird vonseiten der Kriminalpolizei dabei mit der zuständigen Staatsanwaltschaft abgesprochen.

Und das schwer verletzte Opfer? "Der Mann erlitt nicht unerhebliche Gesichtsverletzungen, vermutlich auch Frakturen", berichtet der Polizeisprecher von der ersten Einschätzung am Montagmorgen vor Ort. Er wurde nach dem brutalen Übergriff von der Besatzung eines Rettungswagens zunächst erstversorgt und anschließend zur weiteren Behandlung in das Schwarzwald-Baar-Klinikum transportiert. Informationen unserer Zeitung zufolge liegt der 37-Jährige derzeit auf der Intensivstation.