Zwei Beamte begutachten den Tatort mit den ausgebrannten Fahrzeugen in der Danzinger Straße. Die Polizei hat wegen der Brandserie eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Foto: Eich

Polizei richtet 20-köpfige Ermittlungsgruppe ein. Ermittler prüfen Zusammenhänge mit anderen Brandserien.

Villingen-Schwenningen - Wer ist der Feuerteufel, der es auf Fahrzeuge abgesehen hat? Um diese Frage zu beantworten, hat die Polizei nach den Brandstiftungen am frühen Mittwochmorgen in Villingen und Schwenningen, bei denen man von einem Zusammenhang ausgeht, eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Leitung hat die Kriminalpolizeidirektion in Rottweil übernommen.

Der oder die Unbekannten haben bei den gelegten Bränden in den Tiefgaragen, dem Reisebus und den beiden Fahrzeugen vergangene Woche Freitag nicht nur erheblichen Sachschaden verursacht, sondern auch Personen gefährdet. So wurden beim Brand in der Schwenninger Jägerstraße zwei Personen leicht verletzt, eine Schwangere wurde zur Beobachtung ins Klinikum gefahren.

"In diesem Fall gehen wir von einer schweren Brandstiftung aus", berichtet Polizeisprecher Dieter Popp. Der Grund: Die Tiefgarage sowie das Wohngebäude bilden einen Komplex. Wer hier einen Brand legt, kann nicht ausschließen, dass es Verletzte gib. "Hier spielt ein Mensch mit dem Leben anderer – das war ein Verbrechenstatbestand", bescheinigt der Polizeisprecher dem Täter eine "rohe kriminelle Energie". Die Folgen für den Brandstifter wären weitreichend: Sollte er gefasst werden droht ihm laut Popp eine Gefängnisstrafe, "in diesem Fall nicht unter einem Jahr".

Zwar mussten beim Brand in der Danzinger Straße in Villingen zwei Personen ebenfalls mit so genannten Rettungshauben aus einem völlig verrauchten Mehrfamilienhaus gerettet werden, dieser Brand sei jedoch aufgrund der baulichen Trennung von Garage und Wohnhaus anders zu bewerten.

Die Polizei hat zwar bereits den ein oder anderen Hinweis erhalten, "jedoch nichts, was uns weitergebracht hat". In die Ermittlung miteinbezogen werden ebenso andere Brandserien oder Brandanschläge. Nicht gefasst sei beispielsweise auch der Täter, der zwischen Januar 2014 und Januar 2015 insgesamt fünf Gartenhütten in Schwenningen angezündet hatte, eine konkrete Verbindung sieht man hierbei jedoch noch nicht.

Auch deshalb, weil die Polizei zunächst alle Spuren auswerten möchte, die die Spurensicherung an den Tatorten gefunden hat. Des Weiteren wird noch abgewartet, welche Rückschlüsse der Brandsachverständiger auf die Brandsätze ziehen kann. "Erst dann können wir mögliche Verbindungen zu anderen Taten überprüfen", berichtet Popp.

Die Fälle von Brandstiftung sorgen hierbei nicht nur in der Doppelstadt für erhebliches Aufsehen. Auch der Fernsehsender SAT 1 hat in seiner Sendung "Fahndung Deutschland" am Mittwoch über die Brände berichtet und wird in den kommenden Tagen nochmals einen Beitrag ausstrahlen. Nicht zuletzt in der Hoffnung, dass mögliche Zeugen ihre Beobachtungen an die Polizei weitergeben und damit helfen, den Täter zu finden. Das Kriminalkommissariat Villinge ist unter der Telefonnumer 07721/60 10 erreichbar.