VS-Villingen - Sechs Wochen nach dem Brand im ehemaligen Weinhaus Schunk ist die Ursache nun gänzlich geklärt: Die Polizei ist sich sicher, dass ein Handyakku das Feuer ausgelöst hat. Experten warnen schon seit längerer Zeit vor dieser Gefahr.

Es ist für Laien eigentlich kaum vorstellbar, doch in Villingen nun Realität geworden: Der heftige Brand, der Ende August im ehemaligen Weinhaus Schunk in der Bertholdstraße gewütet hat und bei dem die Flammen aus den Fenstern des Mehrfamilienhauses schlugen, ist durch einen Handyakku im Ladezustand ausgelöst worden.

Diese Vermutung hatten die Ermittler bereits recht früh geäußert, "weil der Brand im Bereich des Handys ausbrach", berichtet Polizeisprecher Harri Frank auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Mittlerweile seien die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen und diese hätten die anfängliche Vermutung bestätigt. Frank: "Wir gehen von einem technischen Defekt aus." Die entsprechenden Akten seien mittlerweile an die Staatsanwaltschaft Konstanz übergeben worden, die nun eine mögliche strafrechtliche Relevanz prüft. So könne es durchaus sein, dass der Vorwurf der fahrlässigen Brandstiftung im Raum steht.

Informationen unserer Zeitung zufolge hatte der Handybesitzer das Gerät im Bereich der Fensterbank im Erker geladen, auf der sich an diesem Tag aufgrund der Sonneneinstrahlung eine enorme Hitze entwickelt haben muss. Dies dürfte die Brandgefahr, die beim Laden des Akkus besteht, erhöht haben.

Die Staufalle am Brandhaus in der Bertholdstraße soll noch diese Woche beseitigt werden. Derzeit ist in diesem Bereich aufgrund der Absicherung des Gebäudes ein Bauzaun aufgestellt, der die Sperrung eines Fahrstreifens in Richtung Kino erforderlich macht. Am Mittwoch wird nun am Objekt ein Gerüst aufgebaut, welches den Zaun und damit das Hindernis überflüssig macht. Eine entsprechende Genehmigung habe die Stadt bereits erteilt, erklärte Pressesprecherin Oxana Brunner auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Eigentümer Marc Brzezinka berichtete übereinstimmend, dass man sich hinsichtlich der Absicherung habe einigen können. Ob der Fahrstreifen gleich am Mittwoch wieder freigegeben werden kann, sei allerdings noch nicht sicher. Stadtrat Bertold Ummenhofer hatte in diesem Zusammenhang einen Antrag bei der Stadt eingereicht, um eine Absicherung ohne Verkehrsbehinderung zu erreichen.