Derzeit laufen Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und dem Eigentümer dieser Fläche, ob hier möglicherweise die betroffenen für den Zeitraum der Vollsperrung im Bereich Spittel- und Dauchinger Straße parken dürfen. Foto: Pohl

Anwohner müssen vorerst öffentliche Stellflächen nutzen. Privatfläche wird geprüft. Mit Kommentar

VS-Schwenningen - Kommende Woche beginnt der dritte Bauabschnitt der Marktplatz-Neugestaltung und damit der Teil, der wohl für die größten Einschränkungen sorgen wird. Denn der Kreuzungsbereich Spittel- und Dauchinger Straße wird voll gesperrt.

Während die Verkehrsteilnehmer sich an geänderte Fahrtrichtungen und Umleitungen gewöhnen müssen, trifft die Baustelle, die wohl bis November dauern wird, die Anwohner der Spittel- und Dauchinger Straße besonders. Wie bereits berichtet, werden in dieser Zeit unter anderem Zufahrten zu privaten Tiefgaragen und Stellplätzen zeitweise blockiert sein. Eine zufriedenstellende Lösung, wo die Betroffenen über mehrere Wochen oder gar Monate parken sollen, gibt es wenige Tage vor Baustart noch nicht. So lautet die aktuelle Lösung: "Die Anwohner müssen auf öffentlichen Parkplätzen, die teilweise auch kostenpflichtig sind, parken", bestätigt die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner.

Somit hat sich seit der Informationsveranstaltung vergangene Woche noch nichts geändert, was Uli Hugger vom Augenoptiker Hugger-Jäckle an der Ecke von Spittel- und Dauchinger Straße noch immer Sorgen bereitet: "Ich brauche mein Auto selten. Das bedeutet, ich würde sogar mehrere Tage auf einem solchen Stellplatz parken." Sie könne doch nicht stündlich an einen Parkautomaten laufen und ein neues Ticket lösen. "Ganz auf das Auto kann ich aber auch nicht verzichten, da ich regelmäßig zu meiner Mutter nach Villingen fahren muss", weiß Hugger bislang noch nicht, wie das während der Bauzeit funktionieren soll.

Oxana Brunner bestätigte gegenüber unserer Zeitung allerdings, dass der Vorschlag von Stadtrat Dirk Sautter (CDU) geprüft wird, den er bei der Infoveranstaltung eingebracht hatte. Sautter hatte vorgeschlagen, das Privatgrundstück der Firma Steinel links der Stephanus-Gemeinde vorübergehend zum Anwohnerparkplatz umzufunktionieren. "Da gibt es noch keine Einigung, aber Gespräche mit dem Eigentümer werden geführt", betont Brunner.

Die bevorstehenden Bauarbeiten im Überblick

Die Kanalarbeiten am Marktplatz und in der Bildacker Straße werden in den nächsten Tagen abgeschlossen sein, teilt die Stadt mit. Anschließend beginnen am Mittwoch, 2. Mai, die Arbeiten im genannten Kreuzungsbereich. Hierzu wird das Baufeld komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt (siehe Grafik). Zunächst wird der Kanal vom Marktplatz in die Dauchinger Straße erneuert. Danach beginnen die umfangreichen Umlegungs- und Erneuerungsarbeiten der Gas- und Wasserleitungen in den Bereichen Spittelstraße, Dauchinger Straße und Auf der Lehr. Anschließend folgen die Arbeiten an den bestehenden und teilweise neu zu verlegenden Strom- und Medienleitungen.

Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die Baumaßnahme mit den Straßenbauarbeiten weitergeführt und auch der neu geplante Parkplatz an der Sturmbühlstraße ausgebaut. Diese umfangreichen Bauarbeiten werden bis zum Jahresende andauern.

Kommentar: Lösung drängt

Von Michael Pohl

Es ist zweifelsohne ein ernst zu nehmendes Problem, mit dem sich die Anwohner der Spittel- und Dauchinger Straße ab kommender Woche konfrontiert sehen. Wochenlang auf die eigenen Stellplätze und Garagen verzichten zu müssen erfordert viel Nachsicht. Diese haben die Betroffenen löblicherweise, denn sie sehen die Marktplatz-Baustelle mittlerweile als Teil einer positiven Stadtentwicklung. Dass sie aber auf kostenpflichtigen Flächen parken sollen und zusätzlich zu ihren Einschränkungen auch noch tief in die Tasche greifen müssen, dafür können und müssen sie kein Verständnis aufbringen. Hier muss rasch eine Lösung her. Dass die Stadt versucht, den Anwohnern entgegenzukommen, zeigen die Bemühungen um alternative Flächen. Klar ist aber auch, dass die Suche danach erst auf Zuruf erfolgte und dieses Problem zu spät erkannt wurde.