Zeitgemäßes Lernen: Schulleiter Norbert Kias-Kümpers erklärt den Kreisräten einige Funktionen der neu angeschafften "Smartboards". Foto: Schwarzwälder Bote

Kreistag: Kreisräte besichtigen Donaueschinger Schulen / Dritte "Lernfabrik 4.0" an den Gewerblichen Schulen

Schwarzwald-Baar-Kreis. Wenn Landrat Sven Hinterseh zusammen mit knapp zwei Dutzend Kreisräten am Montagnachmittag noch mal die Schulbank drücken musste, dann nicht zum Nachsitzen oder zum Nachhilfeunterricht. Vielmehr machten sich die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Soziales des Schwarzwald-Baar-Kreises persönlich ein Bild davon, wie die aktuellen Sanierungsmaßnahmen der drei Kreisschulen in Donaueschingen vorangeschritten sind.

Insgesamt investiert der Landkreis rund 11,3 Millionen Euro. Das Geld für die Sanierungsmaßnahmen muss bis Ende 2022 abgerechnet sein – es wird also nicht auf einen Schlag fällig. In diesen gut elf Millionen Euro sind rund 4,4 Millionen Euro Fördergelder enthalten. Sie stammen aus Fördermitteln zur Schulbausanierung nach dem Kommunalinvestitionsfördergesetz des Landes Baden-Württemberg. Wie bei vielen anderen Gebäuden auch mussten an den Gewerblichen Schulen und an den Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) die Brandschutzvorkehrungen auf den aktuellen Standard gebracht werden. Die Gewerblichen Schulen haben hierfür einen neuen Fluchttreppenturm auf der Nordseite des Gebäudes bekommen.

Auch gegenüber an den KHS in der Eichendorffstraße wurde in die Sicherheit im Brandfall investiert: Hier wurde der Eingangsbereich des A-Gebäudes entsprechend angepasst. Daneben sind an beiden Schulen, die Finanzdezernent Boris Schmid aufgrund deren Nachbarschaft als "Campus" bezeichnete, weitere Renovierungsarbeiten in Gange.

Klassenzimmer werden digital

Die Gewerblichen Schulen bekommen unter anderem eine frisch gestrichene und sanierte Außenfassade, neue Fußböden und Deckenverkleidungen im Treppenhaus und Cafeteria. Auch an den KHS sind die Bauarbeiten noch in vollem Gange. Neben dem Außenbereich bekommt das Schulhaus neue Fenster und Jalousien sowie eine neue Fassade. Alle Bauprojekte an den beiden Schulen kosten rund fünfeinhalb Millionen Euro. Knapp die Hälfte, etwa 2,4 Millionen Euro, werden vom Land Baden-Württemberg übernommen.

Auch an der Qualität des Unterrichts soll indes nicht gespart werden. So bekommt jedes Klassenzimmer der Gewerblichen Schulen anstatt einer herkömmlichen Kreide- oder Filzstifttafel ein sogenanntes "Smartboard", eine Art großer, berührungsempfindlicher Bildschirm, auf dem Lerninhalte zeitgemäß dargestellt werden können. Außerdem können Lehrer und Schüler ihre Computer und Smartphones an das Gerät koppeln, um so externe Inhalte teilen und zeigen zu können. 12 000 Euro kostet ein solches Gerät inklusive Einbau. Zudem bekommt das Schulgebäude einen Breitbandanschluss.

Des Weiteren möchte der Landkreis beim Land einen Förderantrag einreichen, um eine dritte sogenannte "Lernfabrik 4.0" an den Gewerblichen Schulen einzurichten. Die ersten beiden Einrichtungen dieser Art, die den Schülern ein Verständnis der Industrie 4.0 vermitteln sollen, stehen bereits in Villingen-Schwenningen. Deshalb sei beim Förderantrag, so Landrat Hinterseh, noch ein großes Stück Überzeugungsarbeit notwendig.Auch an der Karl-Wacker-Schule, einer sonderpädagogischen Einrichtung, sind Arbeiten im Volumen von mehr als einer Million Euro bis 2021 eingeplant. So soll das Schulhaus einen energetisch günstigen Windfang bekommen. Zudem sollen Dach und Fassade saniert werden und die ehemalige Kapelle für Schulveranstaltungen ertüchtigt werden.