Die Ausstellung "Ein Teil von mir" lockt während der Vernissage zahlreiche Besucher an. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Vernissage der Ausstellung "Ein Teil von mir" im Uhrenindustriemuseum / Inklusion ist Thema

Die Ausstellung "Ein Teil von mir" wurde am Wochenende eröffnet. Sie zeigt Porträts von verschiedenen Menschen mit Behinderungen und soll Inklusion fördern sowie zwischenmenschliche Barrieren abbauen.

VS-Schwenningen. "Die Einbindung des Themas Inklusion sollte in Museen eine Selbstverständlichkeit sein". Oberbürgermeister Rupert Kubon lobte im Uhrenindustriemuseum die Kuratoren der Hochschule Furtwangen (HFU) für ihre Courage, die Sonderausstellung "Ein Teil von mir" zu konzipieren und zu organisieren.

Die Ausstellung mache Mut auf vielen Ebenen, bemerkte Kubon. Sie zeige, wie Menschen, die auf technische Hilfsmittel angewiesen seien, ihr Leben positiv meistern und wie sie mit Anfeindungen oder unqualifizierten Bemerkungen, denen sie ausgesetzt sind, umgehen. Die Ausstellung biete eine günstige Gelegenheit in den Dialog miteinander zu kommen.

"Was hat ein Uhrenindustriemuseum mit Prothesen zu tun?", fragte Museumsleiter Michael Hütt zum Einstieg seiner Laudatio. Die Auflösung liege in der Feinmechanik. In den längst vergangenen Zeiten während des Booms der Uhrenindustrie war außergewöhnliches, feinmechanisches Fachwissen die Grundlage für den Erfolg. Dasselbe gelte für den Studiengang der angewandten Gesundheitswissenschaften, der sich unter anderem mit der Herstellung von Prothesen befasse.

Hütt bezeichnete die Ausstellung in Zeiten bevorstehender Veränderungen in der städtischen Museumslandschaft als eine wertvolle Bereicherung. Sie zeige auf, welche Ausstellungsvielfalt eine Konzentration der Museen biete. "Wir gehen unseren Weg konsequent weiter und können uns vorstellen, dass sich Ausstellungen in Museen zu einem Schaufenster für die Hochschule entwickeln", sprach Hütt von einer lebendigen Museumslandschaft.

Peter König, Leiter des Ausstellungsprojektes innerhalb des Studienganges der angewandten Gesundheitswissenschaften, begrüßte diese Möglichkeit. Julia Schwaiger ging auf die Konzeption der Ausstellung ein, welche Menschen mit medizintechnischen Hilfsmitteln porträtiert. Jedes Porträt besteht aus drei Teilen, die den Kopf und das Gesicht des Menschen in schwarz-weiß, ein selbst gewähltes Farbbild in Aktion zeigt, auf dem das Handicap des Porträtierten sichtbar ist, und einer Tafel mit Zitaten zur Behinderung der unterschiedlichsten Art.

Die Unterteilung soll den Betrachter den Dialog mit den Porträtierten erleichtern und Mut machen, das Leben positiv anzunehmen. Die Sonderausstellung ist in den kommenden Monaten von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet.