Volker Fritz ist neuer Leiter der Stadtbücherei
Von Uwe Klausner
Villingen-Schwenningen. Die Stadtbibliothek hat nach einjähriger Vakanzzeit einen neuen Leiter, den 40-jährigen Diplom-Bibliothekar Volker Fritz. "Ich passe gut zur Baden-Württemberg-Stadt", lacht er. Im schwäbischen Reutlingen geboren und unter anderem im Badischen, in Wehr und Radolfzell tätig, arbeitet er seit Dienstag in Villingen-Schwenningen.
"Es hat mich gereizt. Es ist eine spannende Konstellation mit der Doppelstadt", sagt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten und meint damit die beiden Standorte der Stadtbibliothek in Villingen und Schwenningen mit ihren 25 Mitarbeitern. Die Doppelstadt kennt er von Fortbildungen, und auch mit seiner Vorgängerin Martha Maucher traf er zusammen. Die Leseförderung sei in VS beispielhaft; sie werde fortgeführt und weiterentwickelt.
Für Volker Fritz stand eine Veränderung an, und er verbessert sich mit der neuen Stelle. In Radolfzell gab es 286 000 Ausleihungen im Jahr, in VS waren es im Vorjahr 406 000. In Wehr habe er die Bücherei zu einer Mediathek umgebaut, einer der modernsten Einrichtungen in Baden-Württemberg mit einem hohen Anteil an Hörbüchern, DVDs und CDs.
"Bibliotheken müssen sich ständig verändern", sagt Fritz, der kein Solist sein will, sondern ein Teamarbeiter ist. "Das ist mir ganz wichtig", hebt er hervor. Und Bibliotheken versteht er als "Wohlfühlort". "Das soll ein Ort ein, wo man gerne ist, wo man mal ratschen und auch ein bisschen die Seele baumeln lassen kann", verrät Volker Fritz. Und da kann es auch fröhlich zugehen. "Es muss keine Totenstille sein. Da darf auch gelacht werden."
An seinem erster Tag sei er mit unglaublich viel Information gefüttert worden. Er trug erste Termine ein und verschaffte sich einen Überblick. Freilich stehen zahlreiche Verwaltungs- und Organisationaufgaben auf seiner Agenda. Gleichwohl arbeitet er gerne im Publikumsverkehr mit. Hauptsächlich wird Fritz in Schwenningen tätig sein, seine Stellvertreterin Katrin Schmidt in Villingen.
Und zum Lesen kommt der neue Büchereichef freilich auch. Fritz ist zum Hörbuchfan geworden. Während seiner etwa 40-minütigen Fahrstrecke von Radolfzell nach Schwenningen legt er gerne eine Scheibe ein. Zurzeit hört er "Der Club der unsichtbaren Gelehrten" von Terry Pratchet, ein Fantasy-Roman, skurril, schräg mit britischem Humor ("das mag ich sehr"). Auf seinem Nachttisch liegt etwas ganz Neues: "Der gefrorene Rabbi" von Steve Stern. Fritz liest "querbeet", mal fünf historische Romane hintereinander, dann zehn Krimis, abends gerne auch mal Kurzgeschichten. Eine halbe Stunde vor dem Einschlafen liest er auf alle Fälle noch.
Nun liest er sich in Unterlagen ein und freut sich auf seine neue Stelle in der Baden-Württemberg-Stadt.