Die Luftqualität schwankte in Villingen-Schwenningen so stark wie seit Monaten nicht mehr. (Symbolfoto) Foto: © Dilok – stock.adobe.com

Die Luftqualität in Villingen-Schwenningen war in den vergangenen Wochen so schlecht wie seit Monaten nicht mehr – selbst in der Silvesternacht war sie besser. Das Umweltbundesamt warnt aktuell vor einer erhöhten Feinstaubbelastung in Deutschland. Doch woran liegt das?

Das Umweltbundesamt warnte kürzlich auf seiner Homepage vor einer schlechten Luftqualität in Deutschland.

 

Auch die Doppelstadt war davon betroffen. Die Luftqualität schwankte in Villingen-Schwenningen so stark wie seit Monaten nicht mehr. Sogar in der Silvesternacht war die Qualität besser. Verkehr, Kraftwerke, Heizungen und die Industrie tragen zur Feinstaubbelastung bei. Doch auch die Wetterlage spielt eine Rolle. Tatjana Erkert, Pressesprecherin der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg, klärt auf.

„Ein Hochdruckgebiet bestimmte mit wenig Wind die Wetterlage in Baden-Württemberg und großen Teilen Deutschlands. Diese Wetterlage führte zu einer schlechten Durchmischung der Atmosphäre und damit zu einer Anreicherung von Luftschadstoffen, vor allem Partikel PM 10 und PM 2,5 und somit zum Anstieg der Konzentrationen“, erklärt Erkert. Zusätzlich zur Wetterlage würden im Winter aufgrund des Heizbedarfs auch mehr Luftschadstoffe – wie beispielsweise Feinstaub durch die Holzverbrennung – im Vergleich zum Sommer freigesetzt. Vor einigen Wochen änderte sich die Wetterlage in Baden-Württemberg, und es setzte verbreitet Regen ein.

Die Wetterlage

„Dadurch hat sich die Luftqualität in den meisten Regionen wieder verbessert“, so Erkert. Eine durchgreifende Verbesserung der Luftqualität, insbesondere auch im Südosten von Baden-Württemberg, erfolgte jedoch erst im Verlauf des Februars, mit dem Durchzug des Tiefs „Max“ von Südwesten nach Nordosten Deutschlands. In der Doppelstadt war die Luftqualität auf Grundlage des Luftqualitätsindex teilweise „sehr schlecht“, bis „ausreichend“. Wie die Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke, mitteilt, sei die Luftqualität in der Zwischenzeit wieder „gut“ bis „sehr gut“.

Die Luftqualität an sich hängt neben der Menge an freigesetzten Schadstoffen vor allem auch von den meteorologischen Bedingungen ab. So kann es durchaus vorkommen, dass die Feinstaubkonzentrationen bei entsprechend ungünstiger Wetterlage höher sind als an Silvester bei guten Austauschbedingungen, obwohl die freigesetzte Schadstoffmenge an Silvester wegen der Feuerwerke höher ist.

Werden derartige Schwankungen überwacht?

Tatjana Erkert erklärt: „Die LUBW betreibt das Luftmessnetz Baden-Württemberg mit über 40 Messstellen im Land. Die Überwachung der Luftqualität ist gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt rund um die Uhr. Die Messstationen liefern für die relevanten Luftschadstoffe stündlich neue Werte, die auch von Bürgern aktuell eingesehen werden können.“ Für die verschiedenen Luftschadstoffe gelten europaweit einheitliche Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt. Alle Grenzwerte und Überschreitungstage würden seit mehreren Jahren in ganz Baden-Württemberg eingehalten. Der Grenzwert für den Tagesmittelwert PM10 darf maximal 35 Mal im Jahr überschritten werden.

Wetterlagen mit schlechten Austauschbedingungen und erhöhten Feinstaubkonzentrationen in den Wintermonaten treten fast jährlich beziehungsweise manchmal auch mehrmals im Jahr auf und sind daher kein besonders außergewöhnliches Ereignis.

Maßnahmen zur Verbesserung der Luft

„Generell hat sich die Luftqualität in Baden-Württemberg in den letzten Jahren stetig verbessert. An allen Messstellen werden die Grenzwerte der verschiedenen Luftschadstoffe eingehalten“, so Erkert. In letzter Zeit waren vor allem die Konzentrationen der Partikel PM 10 und PM 2,5 erhöht. Unter anderem trugen der Verkehr und im Winter das Heizen mit Holz besonders zur Feinstaubbelastung bei – weniger Verkehr und weniger Heizen dient also der Luftqualität.