Mitbestimmungskonferenz der IG Metall / Arbeitsbedingungen und Tarifverträge im Blick
Von Martina Zieglwalner Schwarzwald-Baar-Kreis. Dass Demokratie vor den Türen der Unternehmen nicht halt macht und die Betriebsräte eine wichtige Rolle für das Miteinander von Belegschaft und Geschäftsführung spielen, stand im Mittelpunkt der Mitbestimmungskonferenz der IG Metall Villingen-Schwenningen im Haus des Gastes in Bad Dürrheim. Sie bildete den Auftakt der Betriebsratswahlen, die im März anstehen.
"Betriebsratswahlen haben eine hohe Bedeutung im Arbeitsalltag der Menschen bei uns in der Region und weit darüber hinaus", betonte Reiner Neumeister, Geschäftsführer der IG Metall Villingen-Schwenningen und Freudenstadt. Wie sehr die Belegschaft diese Chance zur Mitbestimmung schätze, spiegele sich auch in der hohen Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent wider. Mehr als 500 Betriebsräte, gut 60 Jugend- und über 50 Schwerbehindertenvertreter würden sich für die Interessen ihrer Kollegen engagieren und müssten sich auch so manches von der Firmenleitung gefallen lassen.
"Teilhabe gehört zur Würde des arbeitenden Menschen und ist eine Grundvoraussetzung für ein gutes Miteinander", unterstrich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt aus dem Wahlkreis Waldshut, die sich für die Interessen der Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) stark macht. Gerade auch in schwierigen Zeiten habe sich dieses Zusammenspiel bewährt, das die Strukturen für den Weg aus der Krise geschaffen habe. Betriebsratswahlen seien die Grundlage für faire wie sichere Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Tarifverträge. Die CDA trete unter dem Motto "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Platz" an und kämpfe gegen die Auswüchse von Leiharbeit und Werkverträgen.
Dass sich eine hochwertige industrielle Fertigung nicht mit Billigjobs realisieren lasse, stellte auch Jürgen Kerner, Hauptkassierer und Vorstandsmitglied der IG Metall, klar. Leiharbeit sei einmal als Instrument für Spitzen gedacht gewesen, aber nicht als Dauerlösung.
Eine der Aufgaben des Betriebsrats sei es, sich gegen diese Missstände zu wehren und sich für einheitliche Arbeitsbedingungen einzusetzen. Und wenn dann das Miteinander von Geschäftsführung und Belegschaft zum Wohl des Betriebs gelinge, laufe es besser und runder", zeigte er die Vorteile auf. Ziel der IG Metall bei den nahenden Betriebsratswahlen sei es, in noch mehr Unternehmen dieses Instrument der Mitbestimmung zu installieren und zu erreichen, dass alle Beschäftigten vertreten sind, also mehr junge Leute, Frauen sowie Mitarbeiter aus Verwaltung und Entwicklung für dieses Amt zu begeistern. Mut, sich der Aufgabe zu stellen, machten Anne Ganter, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei ebm-papst in St. Georgen und Robert Brucker, Betriebsratsvorsitzender beim Werk der Continental AG in Villingen. Sie zeigten auf, was sich durch ihre Arbeit erreichen lässt.
Die Gewerkschaft stehe allen zur Seite, die in ihrem Unternehmen einen Betriebsrat einrichten wollen, versprach Michael Ruhkopf, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen. Denn das Recht auf dieses Gremium sei gesetzlich verankert und dessen Wahl gelebte Demokratie.