Eine ganz besondere Atmophäre herrscht beim Nightfever im Münster. Foto: Reichmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Münster: Rund 700 bis 800 Gäste im Villinger Münster bei vierter "Nightfever"-Aktion

Der vierte "Nightfever"-Abend im Villinger Münster war ein voller Erfolg. Hunderte Teilnehmer ließen sich am Samstag von der besinnlichen Atmosphäre anstecken und nahmen an dem Programm teil.

VS-Villingen. Gefühlt war der Villinger Weihnachtsmarkt am Samstagabend angesichts der Kälte eher mäßig besucht. Ins Münster hingegen strömten sehr viele Besucher zwischen 18.30 und 22 Uhr: Zum vierten Mal fand dort ein sogenannter "Nightfever"-Abend statt.

"So viele Besucher waren es noch nie", erzählt Stefan König, einer der Hauptorganisatoren des Nightfever-Teams. Zwischen 700 und 800 Gäste waren gekommen, um eine weihnachtlich besinnliche Zeit der besonderen Art im Münster zu erleben. Bereits der Vorabendgottesdienst gehörte mit zum Programm. Geleitet vom neuen Vikar Christian Hess trugen die engagierten jungen Christen des Teams Fürbitten vor. Nach dem Gottesdienst wurde im Münster die dort sonst übliche Beleuchtung gelöscht und durch das Licht einer eigens installierten Lichtanlage ersetzt. Vor dem Münster unterstützte ein Helferkreis von sechs Jugendlichen die Veranstaltung durch persönliche Ansprachen und Einladungen an Passanten mittels Infos und kleinen Kerzen.

Angelegt ist ein Nightfever-Abend, wie er erstmals auf dem Weltjugendtag 2005 in Köln erdacht und gefeiert wurde, dahingehend, dass Besucher nicht wie bei einem Gottesdienst üblich, die gesamte Zeit in der Kirche verbringen. Vielmehr soll sinnbildlich sich die Kirche offen zeigen: An solch einem Abend kann man kommen und gehen wie es der eigenen Stimmung entspricht. Eine sehr zwanglose, freie Atmosphäre lud somit auch in Villingen ein zum Beten, entspannten Verweilen, gemeinsam oder alleine, lange oder kurz. Gerade um dies zu ermöglichen, wurde von Nightfever-Team nur bedingt eine feste Struktur vorgegeben. Eine Klammer um den Abend bot der anfängliche Gottesdienst und ein spätabendliches Komplet – das beschließende Nachtgebet.

Als Pendant zur eindrücklichen Lichtstimmung unterstützte akustisch Münsterkantor Roman Laub und ein Projektchor mit 35 Sänger den Abend. Rein instrumentelle, dann wieder rein gesanglich und auch intrumentell-gesanglich gekoppelte Musik wechselte sich ab und bot in der, selbst zur Weihnachtszeit oftmals viel zu hektischen Welt die Möglichkeit ein paar Minuten oder auch Stunden zur Ruhe zu kommen. Mit den Kerzen, welche die Besucher als kleines Eintrittsgeschenk erhielten, konnten diese selbst im Altarbereich die eindrückliche Lichtstimmung etwas mitgestalten.

Passend zur Einkehr und Besinnung sollte der Nightfever-Vorabend zum zweiten Advent im Münster auch die Möglichkeit zur Beichte geben. Anders als sonst in katholischen Kirchen üblich, blieb der Beichtstuhl hierzu jedoch geschlossen. Zwei Stühle und ein Tisch genügten, besser: boten erst, anders als die dunklen Beichtstühle, die Möglichkeit, sich auf Augenhöhe zwischen Kirchenbesucher und Geistlichem auszutauschen.

"Es war ein sehr gelungener Abend", erzählt Stefan König, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Jennifer König, Florian Schofer, Annabell Schofer, Johannes Staudt, Lisa Langenbacher und Pastoralreferent Martin Lienhart das Organisatoren-Team bildet. Über dieses Team waren jedoch diesmal noch rund vier Dutzend weitere Helfer beteiligt. Auch im Helferkreis werde das Interesse an der Nightfever-Aktion größer, so König. "Gemeinsam waren wir rund 50 Leute. Wir können schon sicher sagen, dass es eine fünfte Aktion gegen wird." Zwar wurden gegen 22 Uhr die Münstertüren geschlossen. Danach musste allerdings die Kirche wieder in den Orginalzustand versetzt werden. "Ich selbst kam gegen 2 Uhr früh nach Hause", lacht der 27-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung am Tag danach.