Links Stau, rechts freie Fahrt – aber nur bis zur Ampel: Das ist derzeit angesichts der Sperrung im Bereich des ehemaligen Weinhauses Schunk das Bild in der Bertholdstraße. Foto: Eich

Ein Fahrstreifen gesperrt. Einschränkungen nach Brand sollen baldmöglichst minimiert werden.

Villingen-Schwenningen - Das Nadelohr in der Bertholdstraße soll nach dem Willen von Stadtrat Bertold Ummenhofer beseitigt werden. Derzeit ist im Bereich des ehemaligen Weinhauses Schunk ein Fahrstreifen gesperrt. Die Unterstützung der Autofahrer dürfte ihm sicher sein.

Wer derzeit von der Saarland- und der Zähringerstraße auf die Bertholdstraße fährt, der braucht zum Teil sehr viel Geduld. Denn seit dem 4. September ist im Bereich des ehemaligen Weinhauses Schunk an der Ecke Warenburgstraße ein Fahrstreifen gesperrt. Der Grund: Nach dem Brand Ende August war der Hausbesitzer von der Stadt dazu verpflichtet worden, das Mehrfamilienhaus entsprechend abzusichern.

Nachdem die ersten Tage nach dem Feuer, welches große Schäden in dem Gebäude verursachte, lediglich ein Flatterband im Bereich des Gehwegs gespannt war, um diesen zu sperren, forderte die Stadtverwaltung eine umfangreiche Absicherung mit Baustellenzaun. Auf diese Weise sollte eine mögliche Gefahr für Autofahrer und Fußgänger, die von dem stark beschädigten Haus hervorgehen könnte, verhindert werden.

Absperrung reicht in die Straße hinein

Doch dies hatte auch Auswirkungen auf den Verkehr, der durch die Hauptstraße fließt. Denn derzeit reicht die Absperrung in die Straße hinein, weswegen ein Fahrstreifen im Bereich des Brandhauses auf wenigen Metern gesperrt werden musste. Auswirkungen hat dies aber insbesondere auf die Verkehrsführung vor dem Nadelöhr. Denn die rechte Spur vor der dortigen Ampel darf seitdem nur noch von Rechtsabbiegern genutzt werden, eine Weiterfahrt auf der Bertholdstraße wird untersagt. Dies sorgt auf dem linken Fahrstreifen für einen erheblichen Rückstau, der insbesondere zu Stoßzeiten weit in die Saarland- beziehungsweise Zähringerstraße reicht.

Die daraus resultierenden Wartezeiten haben den Stadtrat Bertold Ummenhofer (Freie Wähler) nun dazu bewogen, einen Antrag bei der Stadtverwaltung zu stellen. Demnach sei er von mehreren Bürgern angesprochen worden, ob die Absperrung im Bereich der Bertholdstraße nicht auf den Gehweg beschränkt werden könnte, um so die Verkehrsbehinderungen zu minimieren. So sieht Ummenhofer das "Gefährdungspotenzial durch eventuell herabfallende Ziegel beziehungsweise Fassadenplatten" als gering an. Er ist außerdem der Meinung, dass angesichts der dort drohenden monatelangen Wartezeit, bevor es zu einer Sanierung oder einem Abriss kommt, eine "lange Beeinträchtigung" der Bevölkerung "keineswegs zugemutet werden kann". Aus diesem Grund solle auch die Sperrung des Geh- und Radwegs baldmöglichst aufgehoben werden, wenn sämtliche Gefahren durch den Eigentümer beseitigt wurden.

Baurechtsamt prüft derzeit

Dieser rechnete im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten übrigens damit, dass es rund anderthalb Jahre gehen dürfte, bis in dem Mehrfamilienhaus wieder Menschen wohnen könnten. Dementsprechend lange dürften in diesem Bereich auch die Einschränkungen andauern.

Die Stadt bestätigt derweil den Eingang des Antrags von Ummenhofer. Pressesprecherin Oxana Brunner erklärt, dass das Baurechtsamt deshalb derzeit prüft, ob die Gefahrenzone auf den Geh- und Radweg eingeschränkt werden oder das Gebäude auf andere Weise abgesichert werden könnte. Wann diesbezüglich eine Entscheidung fällt, sei jedoch noch nicht klar.