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Großeinsatz in Schwenningen: Giftige Chromsäurelösung läuft in Kanalisation. Für Menschen keine Gefahr.

Villingen-Schwenningen - Bei einem Chemieunfall vor einer Galvanikfirma in der Grabenäckerstrasse in Schwenningen sind am Freitagmorgen große Mengen einer giftigen Säure ausgetreten und in die Kanalisation geflossen. Die Feuerwehr war im Großeinsatz.

Kurz vor 9 Uhr wollte ein Gabelstapler-Fahrer einen Behälter mit 1200 Litern Chromsäure-Lösung vom Firmengelände auf die gegenüber liegende Straßenseite zu einem benachbarten Gebäude fahren, das ebenfalls dem Galvanikbetrieb gehört. Dort sollte es von einem Entsorgungsunternehmen abgeholt werden.

Doch bei der Fahrt über den Bordstein fiel der Behälter von dem Gabelstapler. Aus dem Verschluss liefen rund 600 Liter Chromsäurelösung aus, in denen etwa zwölf Kilo reine, hoch toxische Chromsäure enthalten war. Wie die Polizei mitteilt, ist der Stoff krebserregend und stark ätzend. Die Polizei rückte an und sperrte das Gelände ab. Die Anlieger wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

Die Feuerwehr Schwenningen und der Gefahrengutzug Donaueschingen waren mit 50 Personen und etlichen Fahrzeugen vor Ort, sicherten die Gullideckel ab und versuchten, die ausgelaufende Flüssigkeit zu binden. Kontaminiertes Abwasser wurde abgepumpt. Beamte des Wasserwirtschaftsamtes und das Klärwerk wurden ebenfalls verständigt.

Wegen der Gefährlichkeit der Substanz waren die Männer in Schutzanzüge gekleidet. Es gab eine "Dekontaminationsstation" vor einer benachbarten Firma. Verletzt wurde niemand.

Der Behälter mit der verbliebenen Chrom-Lösung wurde mittlerweile wieder zu einer Auffangstation gefahren.

Wie der Feuerwehr-Fachberater Chemie, Klaus Lachner, mitteilte, ist ein Teil der ausgelaufenen Lösung in die Kanalisation gelangt, wie viel genau, konnte er nicht sagen. Die Kläranlage bei Deißlingen sei verständig worden. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, da die Substanz nicht flüchtig sei.