Walter Baur Foto: privat

Rechtslastigkeit der Freibadfreunde ist für ihn nicht mehr tragbar.

Villingen-Schwenningen - Die jüngst entdeckte Verbindung der Zwickauer Terrorzelle zur NPD lässt auch Walter Baur vom Förderverein Freibadfreunde Schwenningen nicht kalt. Nach reiflicher Überlegung tritt der Vorsitzende von seinem Amt zurück und kehrt dem Verein den Rücken, ebenso seine Frau, Stadträtin Helga Baur (Grüne).

"Nee, mit so einem sitz’ ich nicht mehr an einem Tisch", erklärt Walter Baur. Damit gemeint ist Gründungsmitglied (Förderverein), Stadt- und Kreisrat und NPD-Landesvorsitzender Jürgen Schützinger, wie Baur im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote verrät.

Nach jahrelangem Engagement und dem Kampf gegen das rechtsradikale Image des Vereins seien die Kraftreserven erschöpft. In einer Pressemitteilung schildert Walter Baur seinen persönlichen Kampf: "Auf der einen Seite der Versuch, mit klaren Aussagen und Aktionen den Verein aus der rechten Ecke zu holen, mich aber auf der anderen Seite gegen den Vorwurf zu wehren, dass ich selber in dieser Ecke stehen würde", sei der Grund. Diese Situation sei nicht mehr tragbar.

Die Mitgliedschaft bei den Freibadfreunden sei er vor Jahren aus zwei Gründen eingegangen: Zum einen sei er für die Sache, wie der Vereinsname schon verrät, eingestanden und zum anderen wollte er den Mitgliedern, die gleichzeitig auch Anhänger der rechten Szene waren, das Feld nicht überlassen.

Stets habe er gegen zwei Gegner antreten und kämpfen müssen. Nämlich gegen die aus den eigenen Reihen und jene, die ihm vorwarfen, rechts zu sein.

Von den Fraktionen fühlt er sich vor allem in den sachlichen Argumenten zum Thema Schwenninger Freibad allein gelassen. Die jüngst aufgedeckte Verstrickung der NPD mit der rechten Terror-Szene trugen nun dazu bei, dass Baur einen endgültigen Schlusstrich unter sein Engagement bei dem Förderverein Freibadfreunde Schwenningen gezogen hat.