Noch keine drei Jahre ist der Bauhof auf der Steig in Betrieb und schon zu klein. Foto: Eich

Bürgermeister Detlev Bührer kündigt Anbau an. Gemeinderatsmitglied Reiser  fassunglos über Defizite.

Villingen-Schwenningen - Der neue Bauhof auf der Steig ist ganz offensichtlich zu klein. Baubürgermeister Detlev Bührer meinte in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses, dass kein Weg daran vorbei führe, als einen Anbau zu errichten, da zu klein geplant worden sei.

"Da läuft es einem kalt den Rücken runter."

Freie Wähler Stadtrat Ernst Reiser konnte es nicht fassen. "Was da für Defizite aufgelaufen sind, da läuft es einem kalt den Rücken runter." Zum Glück sei Bürgermeister Bührer gekommen und mit ihm die Betriebsleiterin Marina Kloiber-Jung, die seit knapp einem Jahr für die kaufmännischen Abläufe bei den Technischen Diensten verantwortlich ist.

Sie legte den Wirtschaftsplan für 2018 vor. Er umfasst die Sparten Baubetriebshof, Friedhöfe und Krematorium. Erträge von 12,7 Millionen Euro und Aufwendungen von 12,6 Millionen Euro seien geplant. Reiser monierte den Jahresabschluss von 2012, der dem Gemeinderat noch nicht vorgelegt worden sei. Auch hier stelle er Defizite fest. Bührer beruhigte ihn und meinte, dass es seine Zeit brauche, "aber wir bekommen den Betrieb wieder hin, dass er schlagkräftig ist." Kloiber-Jung kündigte die Abschlüsse von den Jahren 2013 bis 2015 fürs Frühjahr an. Die Berichte lägen vor und würden noch vom Rechnungsprüfungsamt durchforstet. Die Jahresabschlüsse für 2016 und 2017 würden im Sommer dem Gemeinderat vorgelegt.

Was die Zahlungsmoral der einzelnen städtischen Ämter betreffe, die die Technischen Dienste beauftragen, sei eine Besserung eingetreten, so Marina Kloiber-Jung. Es habe Zeiten gegeben, in denen seien Millionen-Beträge aufgelaufen, die nicht bezahlt wurden. Jetzt gebe es noch ausstehende Beträge von rund 600 000 Euro.

Gemeinderat habe sogar selbst abgespeckt

Helga Baur (Grüne) meinte, dass der Gemeinderat nicht unschuldig an der Bauhofplanung gewesen sei, die ursprünglich größer ausfallen sollte, aber aus Spargründen abgespeckt wurde. Er wisse auch nicht, warum dies so war, meinte Bührer. Er sei noch nicht da gewesen, und es gebe keine Unterlagen dazu.