Seit dem 15. September 1995 gibt es den Bauernmarkt in Mühlhausen. Marktbeschicker wie auch Verantwortliche von einst und heute freuen sich über den soliden Erfolg (von links): Edeltraud Hofacker, Yvonne Glaser, Marita Plichs, Ulrike Hipp, August Baur und Franz Huber.Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Dorfleben: Die Mühlhauser Institution feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen

Der Erfolg des Bauernmarktes in Mühlhausen hat einige Väter und Mütter – allen voran der Ideengeber Wolff-York Würz, der 2012 verstarb.

VS-Mühlhausen. Es gab auch noch weitere Unterstützer und Förderer, nicht zu vergessen die Markbeschicker, von denen einige seit Beginn dabei sind, und ohne die Kunden geht natürlich auch nichts. Vor 25 Jahren, am 15. September, fand der Bauernmarkt erstmals statt und wurde mit einem Fest eröffnet.

Es war an einem Sonntagmittag, als Wolff-York Würz, der für den Heimatverein das Bauernmuseum an diesem Mittag betreute, die Notwendigkeit sah, dort eine Toiletten zu installieren. Allerdings sollte im Museum keine eingebaut werden und es hieß, wenn er ein WC wolle, wäre ein Markt ganz gut. Würz, der mit einigen Schwenninger Unternehmern gut vernetzt war, wie auch mit der Ortsbeauftragten Mühlhausens Ulrike Hipp, setzte einige Hebel in Bewegung. Man fragte als Betreiber bei der Stadt nach, beim Mühlhauser Bezirksbeirat und bei den Vereinen – doch alle winkten ab.

So kam man auf die Idee, selbst einen Verein zu gründen. Neun Personen hatte man schlussendlich zusammen und einige Sponsoren. Dazu gehörten unter anderem die Volksbank und die Sparkasse, Heinz Müller von Helios oder auch der Immobilienmakler Alexander Baum und viele weitere mehr, die mit Geld oder handwerklicher Arbeit den Verein umfangreich förderten.

Doch bis zur Vereinsgründung sollte es noch ein paar Wochen dauern. Um vor 25 Jahren die Marktbeschicker zu suchen, wandte sich Ulrike Hipp an das Landwirtschaftsamt in Donaueschingen, in Person an den Leiter Walter Maier. Sie wollte wissen, ob er ihr weiterhelfen konnte, Lieferanten zu finden – und er konnte. Dem neuen Bauernmarkt in Mühlhausen stand also erst einmal nichts mehr im Wege.

Bis zur Gründung des Bauernmarktvereins Mühlhausen am 2. Februar 1996, wurde von Hans Link der Markt festgelegt, als Termin suchte man sich den Freitagmittag aus. Es gab einige Mühlhauser, die das Projekt in Frage stellten und prophezeiten: in einem halben Jahr gibt es den Bauernmarkt schon nicht mehr, erzählte Ulrike Hipp. Doch die Sache kam anders.

Mit unterschiedlichen Aktionen und Werbung versuchte man den Markt ins Laufen zu bringen. Die ersten drei Jahre gab es auch mal Durststrecken erinnert sich Marita Plichs, eine der Marktbeschickerinnen der ersten Stunde. Damals wie heute bot und bietet sie Backwaren an, wobei der Kuchen zu Beginn noch von einigen der Initiatoren kam, irgendwann wollte sie ihren eigenen verkaufen und so ging das Kaffee-und-Kuchen-Geschäft auf sie komplett über. Beim Metzger gab und gibt es Würstchen und bei Familie August Baur Most. Das WC wurde am Pfarrhaus angebaut und so wurde der Bauernmarkt auch Kommunikationsort am Freitagnachmittag für manch Mühlhauser und Treff für das eine oder andere Schwätzchen, bei dem sicherlich auch manch Neuigkeit aus dem Dorf seine Verbreitung fand. Doch von den Mühlhausern allein könnten die Händler nicht leben.

Seit Anfang an kommen auch viele Kunden aus den Umlandorten wie Bad Dürrheim, Trossingen, Deißlingen, Lauffen, Schwenningen und Weigheim, erzählt Plichs. Geöffnet hat der Markt von 14 bis 17 Uhr und er ist somit die Einkaufsmöglichkeit der Mühlhauser für Grundnahrungsmittel.

Froh und dankbar ist Marita Plichs, bei der heute viele Fäden des Marktes zusammenlaufen, über den Platz und vor allem auch darüber, dass die Anwohner an den Freitagnachmittagen den Verkehr und die parkenden Autos akzeptieren, was für sie nicht selbstverständlich ist. In den ganzen 25 Jahren gab es nicht eine Beschwerde der Nachbarn.

Wie lange der Bauernmarkt noch auf der Wende ist, ist nicht klar, denn es gibt neue Pläne. Der Wunsch ist es, vom jetzigen Standort an das Göpelhaus umzuziehen. Das Vorstandsgremium des Freundeskreises um Sebastian Kopp unterstützt den Marktverein in diesem Ansinnen. Dazu muss jedoch der Platz befestigt werden, da es in der jetzigen Form keine Erlaubnis geben würde. Das Geld war auch schon im städtischen Haushalt genehmigt, die Maßnahme im Zuge der Corona-Einsparungen aber vorerst gestrichen.