Kopf der United Tribuns in VS wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Staatsanwaltschaft weiß nichts von angeblichem Deal.
Villingen-Schwenningen - Nach ihm wird mit einem internationalen Haftbefehl wegen Zwangsprostitution, Menschenhandels und Steuerhinterziehung gesucht. Doch dem Auslieferung von Armin C., Chef der in der Neckarstadt gegründeten United Tribuns und in Schwenningen besser bekannt als Boki, wurde von der bosnischen Regierung bislang nicht zugestimmt.
Nun behauptet der Banden-Chef in einem großen Boulevard-Blatt, dass er bald wieder nach Deutschland zurückkehren werde. Grund dafür sei ein Deal mit der Staatsanwaltschaft Konstanz. Er wolle nur vier Jahre in den Knast, wenn er ein umfassendes Geständnis abgebe.
Andreas Mathy, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz, zweifelt allerdings daran, dass Boki das wirklich will. "Hätte er vor, mit der Staatsanwaltschaft Absprachen zu führen, dann hätte er längst mit ihr Kontakt über seine deutschen Anwälte aufnehmen können", so Mathy.
Grundsätzlich seien Absprachen unter strengen Regularien möglich, doch es komme auf den Einzelfall an, wie sie dann gestaltet werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Staatsanwaltschaft nach Bokis Absicht, einen Deal zu schließen, große Ohren bekommen haben könnte. Denn, so bestätigt Mathy, Angeklagte hätten einen Anspruch auf gerichtliches Gehör. "Es ist dann nur noch eine Stilfrage, ob der ermittelnde Staatsanwalt das Gespräch suchen wird. Es wäre eher unüblich, wenn man sich nicht mit den Angeklagten über dessen Vorstellungen unterhält", gibt Mathy zu verstehen. Doch auch bei den erlaubten Absprachen zwischen Angeklagten und Staatsanwaltschaft werde der Rechtsrahmen nie verlassen. "Ein Richter muss sich sowieso nicht an die getroffenen Absprachen halten", so Mathy.
Boki, dessen Rocker-Clan schon etwa 2000 Mitglieder haben soll, habe sich während seiner Zeit in Bosnien ein echtes Imperium aufgebaut. Als Inhaber eines Sägewerks und als Großgrundbesitzer mit entsprechenden Immobilien habe er sich in Bosnien ein neues Leben geschaffen. Doch er vermisse seine Kinder und seine Familie und wolle vor allem deshalb wieder zurück nach Deutschland kommen, sagte er den Boulevard-Journalisten.