Axel Neugart und Michaela Wallis sind jetzt Narreneltern. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Roulette bestimmt den Narrenvater / Michaela Wallis ist die Auserwählte

VS-Tannheim (wz). Der Narrenvatter bestimmt, wer Narrenmutter wird. Wer Narrenvatter wird, bestimmt an der Jahreshauptversammlung der Osemali-Zunft das Tannheimer Roulette. Die Elferratsmitglieder entnehmen dem Serviertablett ein Stamper Hochprozentiges. Wer das Glas mit reinem Tannheimer Wasser ergattert, hat "gewonnen". Dieses Mal wurde Axel Neugart mal wieder vom Schicksal ereilt.

Als lang- und altgedienter Elferrat hatte er zuletzt 2003 die Ehre, die Tannemer Fasnet als oberster Repräsentant zu vertreten. Wen der Narrenvatter als seine "Scheesä" anschleppt, da brodelt bis zur Präsentation in der Festhalle nach der Inthronisierung des Osemali auf dem Narrenbrunnen die Gerüchteküche auf höchster Stufe. Es könne noch etwas dauern, bis er die perfekte Narrenmutter zusammengebastelt hat, ließ Neugart wissen. Und die Kinder sollten vielleicht vom Bühnenrand etwas zurücktreten denn es könnte laut werden, warnte er.

Sägen, Fräsen, Bohren Schrauben dröhnte durch den Saal und ein Kurzschluss verdunkelte den Saal, weil zwei Drähte falsch zusammengeführt wurden. Dann kam er wieder aus der Werkstatt und, zumindest so viel war sicher: Es war eine Hästrägerin. Erst als das Mäschgerle seine Scheme lupfte, war klar, dass Axel Neugart sich für Michaela Wallis als seine Narrenmutter entschieden hatte. Unter großem Beifall stieß der Saal auf die neuen Narreneltern an. Aus dem närrischen Wettbüro, das seit langen Jahren von Alt-Narrenvatter Jörg Hennigs geleitet wird, war zu erfahren, dass seine Elferratskollegen vier Kandidatinnen favorisiert hatten. Zwei Elferräte lagen letztlich richtig und teilten sich den Jackpot. Große Freude hatten auch die Mädels vom Teenie- und von Miniballett, denn sie bekamen neue und einheitliche Gardeuniformen. Ganz auf dem neuesten Stand waren auch die Schesen, wie die ehemaligen Narrenmütter in Tannheim genannt werden. Ihr T-Shirt sah zwar aus wie immer, jedoch war die Namensliste der Titelträgerinnen seit 1997 schon um den Namen der Kollegin von 2018 erweitert. Viel Spaß hatten auch die ganz kleinen Osemali. Für sie war ein abgeteiltes Nebenzimmer in der Halle eingerichtet, wo sie sich austoben konnten.