Sandra Bandholz Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Personalie: Bandholz sollte Wehrle beerben / Hauptstadt aber hat das bessere Angebot

Villingen-Schwenningen (cos). "Die Geschäftsführerin der Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg in Bernau, Sandra Bandholz, wird Nachfolgerin des langjährigen Chefs der Nachsorgeklinik im baden-württembergischen Tannheim, Roland Wehrle" –diese Pressemitteilung vom 17. November ließ in Berlin aufhorchen. Doch keine Woche später, am 23. November, sollte alles anders sein. Eine erneute Pressemeldung wurde abgesetzt: "Sandra Bandholz wird die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg für weitere fünf Jahre leiten" – damit ist die vorangegangene Meldung aus dem Bundesverband Herzkranke Kinder korrigiert worden. Doch was steckt hinter dem Mitteilungs-Kuddelmuddel vom November und der Personalie Bandholz, die hier vor Ort nie spruchreif gewesen ist?

Sandra Bandholz lacht, als der Schwarzwälder Bote sie in der Bundeshauptstadt anruft und nachhakt. "Schön, ein Anruf aus der Heimat", freut sich die Frau, die zwischen Villingen-Schwenningen und der Hauptstadt nach wie vor hin und her pendelt und tatsächlich einmal mit der Tannheimer Klinikleitung geliebäugelt hatte.

Als sie im März 2016 als Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten in Rottweil verabschiedet worden war und Berlin zu ihrem beruflichen Wirkungskreis wurde, sollte dies keineswegs ein Abschied für immer werden, lässt Bandholz durchblicken. Doch in Berlin lockten neue Herausforderungen, die derzeit in den Klinikneubau für 25 Millionen Euro gipfeln und Bandholz somit eine lukrative Stelle bescherten.

Während hierzulande eifrig spekuliert wird, ob Roland Wehrle möglicherweise einfach keinen Platz gemacht hat für Sandra Bandholz als Nachfolgerin, oder ob man ihr die Leitung der Tannheimer Einrichtung einfach nicht zutraue, spricht Bandholz selbst Klartext: "Ich habe unter dem Strich die für mich bessere Variante gewählt." Aus eigenem Antrieb habe sie sich gegen Tannheim und für Berlin entschieden, wo sich in den vergangenen eineinhalb Jahren und dank eines engagierten, 75-jährigen Mäzens viel rasant entwickelt habe. Die Stelle in Berlin sei schlichtweg "das bessere Angebot" gewesen, sagt Bandholz und macht keinen Hehl daraus, dass "mein Mäzen", der die Klinik in Brandburg enorm fördere, "positiven Druck" auf sie ausgeübt habe. Sie sei dort alleinige Geschäftsführerin, obgleich es verschiedene Gesellschafter gibt, und das Haus habe am Ende sogar noch mehr Plätze für Patienten als die Tannheimer Nachsorgeklinik. Dort wurde vergangene Woche mitgeteilt, dass an die Seite des nun kürzer tretenden Roland Wehrles künftig Thomas Müller tritt. Bandholz’ Entscheidung jedoch sei bereits im August 2017 gefallen. Wie es dann zur verwirrenden Pressemitteilung im November kommen konnte? "Das ist eine gute Frage, das weiß ich auch nicht", sagt Sandra Bandholz.