In Villingen-Schwenningen werden mehr Betreuungsplätze für Kinder benötigt. Foto: Strobel Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendhilfeausschuss: Nachfrage geht in großen Stadtbezirken erheblich zurück / Marbach stellt Antrag

Villingen-Schwenningen (lia). Hortgruppen wird es in VS die längste Zeit gegeben haben. Diese sollen weg fallen und in die dringend benötigten Ü-3-Plätze umgewandelt werden.

"Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten durch Umwandlung von Hortplätzen im Zuge des Ausbaus der Ganztagsgrundschulen in Villingen-Schwenningen", so ist die erste Beschlussvorlage für die letzte Sitzung des Jugendhilfeausschusses vor der Sommerpause überschrieben; Donnerstag, 18. Juli, ab 17 Uhr im Münsterzentrum. Hintergrund der Beschlussvorlage: Die Zahl der Hortplätze in den Stadtbezirken Villingen und Schwenningen ist in den zurückliegenden Jahren erheblich zurückgegangen.

Waren es im Schuljahr 2014/15 noch 406 Kinder (105 Kinder in Villingen und 301 in Schwenningen), sind es im Schuljahr 2018/19 noch 186 Kinder (49 in Villingen, 116 Kinder in Schwenningen und 21 in den Ortschaften. 2019/20 werden es nach Prognosen des Amtes für Jugend, Bildung, Integration und Sport der Stadt voraussichtlich nur noch 137 Kinder sein (38 in Villingen, 64 in Schwenningen und 35 Kinder in den Ortschaften).

In den kleinen Stadtbezirken handelt es sich laut Amt dabei um die Sonderform Hort an der Schule, die auf Antrag der jeweiligen Ortschaften und der Schulkonferenzen der Dorfschulen ausgebaut wurden, um die kleinen Schulstandorte mit Ganztagsähnlichen Strukturen zu stärken.

Für die beiden großen Stadtbezirke Villingen und Schwenningen wurden bereits vor vielen Jahren die Schulbezirke aufgehoben, um den Besuch aller Grundschulen im jeweiligen Stadtbezirk allen Kindern zu ermöglichen. Dadurch stehen auch die Ganztagsgrundschulen allen Kindern offen, zugleich konnten die im Gegensatz zur Ganztagsgrundschulen kostenpflichtigen Hortangebote zurückgefahren werden. Aktuell stehen den Grundschülern in VS rund 1000 Ganztagsschulplätze in Villingen (578) und Schwenningen (439) zur Verfügung.

Der Ausbau der Ganztagsgrundschulen ermögliche, heißt es in der Vorlage weiter, die Abschaffung des Hortangebots in den beiden großen Stadtbezirken. Die übrigen Hortplätze sollen, so sieht der Vorschlag der Verwaltung aus, schnellstmöglich in Ü-3-Plätze umgewandelt werden.

Anders dagegen die Trends in den kleinen Stadtbezirken. Nachdem sich der Gemeinderat für den Erhalt der kleinen Dorfschulen ausgesprochen hatte, wurden neue Hortangebote (Hort an der Schule) geschaffen, um dort eine ganztagsähnliche Struktur bieten zu können. Aktuell liegen hierzu Anträge des Ortschaftsrats und der Schulkonferenz der Grundschule Marbach auf Einführung eines Hortangebots vor. Über die soll der Jugendhilfeausschuss nun beraten und einen Beschluss fällen.