Mareike Drobny, Künstlerin aus Berlin, traf am Samstag im Tannheimer Rathaus mit Bürgern zusammen, die ihr, ausgestattet mit GPS-Geräten, helfen, ihr Skulpturenprojekt für das Jubiläumsjahr zu realisieren. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumsjahr: Skulpturen-Projekt: Kunst auf Plakaten, Straßen und an Kreuzungspunkt

Zum zweiten Mal trafen am Samstag Kunst liebende Bürger mit der Künstlerin Mareike Drobny zusammen, um ihr für das Jubiläumsjahr erdachtes Skulpturen-Projekt zu realisieren. Die Berlinerin visualisiert Bewegungsprofile.

Villingen-Schwenningen. Das erste Treffen fand im Juli in Schwenningen statt. Diesmal traf man sich in Tannheim, und im Februar wird es einen weiteren Termin in Villingen geben. Alle drei Stadtbezirke werden in der 817 von Ludwig dem Frommen verfassten Urkunde zum ersten Mal erwähnt.

Das Jubiläum war Anlass für einen Wettbewerb überregionaler Künstler, aus deren Reihen von einer Fachjury sechs ausgewählt wurden, die ihre Arbeiten ab dem 25. März 2017 in der Städtischen Galerie in Schwenningen präsentieren werden. Drei von ihnen, darunter auch Mareike Drobny, dürfen ihre Arbeit im öffentlichen Raum auch konkret umsetzen. Drobny stattet dazu Bürger mit GPS-Geräten aus und bittet sie, ihr die anonymisierten Daten ihrer Bewegungsprofile zu übermitteln. Daraus macht die Künstlerin Bilder, die Verbindung zwischen allen drei Stadtbezirken und ihren Menschen schaffen. In Schwenningen werden diese mit Beginn der genannten Ausstellung als Werbeplakate veröffentlicht, in Villingen sollen sie in der Innenstadt als Bodengrafik in Signalfarben sichtbar werden, und in Tannheim wird sie mit den Bürgern einen markanten Kreuzungspunkt auswählen, an dem sie ein skulpturales Objekt in Steinguss realisiert.

Insgesamt zehn Menschen sind derzeit im Besitz eines solchen GPS-Gerätes, gerne dürfen es noch mehr werden, sagt Mareike Drobny. Unter http://teilsein.info kann man sein Interesse an einer Teilnahme bekunden. Auch wenn inzwischen zwei der drei Termine verstrichen sind, freue sie sich über jeden Mitwirkenden, sagt die Künstlerin.

In Zusammenarbeit mit der Kuratorin Cora von Pape werden auch die beiden anderen Künstler ihre Arbeiten installieren. Philipp Goldbach aus Köln setzt sich mit dem Schriftbild der Kaiser-Urkunde auseinander. Er schmiedet die lateinischen Formeln der drei Ortsnamen aus Messing zu Reliefs, die – hinterleuchtet – an den Rathäusern angebracht werden. Das Werk von Daniel Roth aus Karlsruhe beschäftigt sich mit Schwarzwälder Mythen und der industriegeschichtlichen Entwicklungen der Uhrenwelt in der Region. Seine mehrteilige Skulptur dazu wird voraussichtlich im Bürk-Park in Schwenningen zu sehen sein.