Haben ein Faible für schöne Stoffe und bunte Borten (von links): Marlene und Alfons Honer sowie ihre Tochter Manuela Schölzel, die zusammen das Fasnetlädele in der Kragestube Sutermeister im Erikaweg eröffnet haben. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Mutter und Tochter teilen Faible für schöne Stoffe und bunte Borten / Alles rund um Trachten

Aus einem kleinen Kistle mit allerlei Schätzen wie Knöpfen, gestrickten Kappen und Strümpfen hat sich ein ausgewachsener Laden entwickelt: das Fasnetlädele im Erikaweg in Villingen. Manuela Schölzel, Marlene und Alfons Honer leben ihre Leidenschaft für schillernde Stoffe und bunte Borten aus.

VS-Villingen. Es ist ihre Freude an der Villinger Fasnet und am Nähen, die Marlene Honer und ihre Tochter Manuela Schölzel motiviert hat, neben ihrem normalen Berufsalltag noch einen Laden zu eröffnen. Mit im Boot ist Alfons Honer, der Frau und Tochter gerne unterstützt. So befindet sich der Laden fest in Familienhand – in der Kragestube von Katrin und Peter Sutermeister, der zweiten Tochter und ihrem Mann.

"Henn er denn nit...?"

Einige Handarbeiten aus der eigenen Werkstatt und besondere Kleinigkeiten hatten die beiden Frauen schon im vergangenen Jahr in einer Truhe in der Kragestube angeboten, und die kamen an. "Henn er denn nit ...?" habe da oft die Frage gelautet, erzählt Marlene Honer. Und nun gebe es eben "ein bisschen mehr". Zunächst für die Frauenfiguren der historischen Villinger Fasnet – und für alle, die Trachten mögen. Denn die Stoffe seien auch durchaus für Kleidung geeignet, die sich das ganze Jahr über tragen lasse, stellt Manuela Schölzel fest, die selbst ein Faible fürs Schneidern von Röcken und Jacken im Landhausstil hat. So ist sie auch außerhalb der Öffnungszeiten in der Fasnetsaison jederzeit nach Vereinbarung für Kunden erreichbar.

Zusammen mit ihren Eltern war sie das ganze Jahr über in Deutschland und Österreich unterwegs, um im Fachhandel und bei Messen all das zu ordern, was Trachtenträgerinnen, Morbili und Altvillingerinnen begehren. "Die wichtigste Rolle spielt die Qualität", betont Alfons Honer. Er schaue bei den Einkaufstouren immer genau hin, ob Wiener Schals, Stoffe und Accessoires hochwertig seien. In den vergangenen Monaten ist einiges zusammengekommen, das sich nun im Fasnetlädele findet: Neben Trachten-, Schürzen-, Futter- und Blümlestoff ist alles rund ums Nähen eines Häs erhältlich, von Spitzen, Besenlitzen und Posamenten in verschiedensten Farben über Samtbänder und Knöpfe bis zu Nähseide. Auch Seidenblumen für die Morbilihaube oder Krättle, Trachtenstrümpfe, Handschuhe und Tücher fehlen nicht.

Tipps rund ums Nähen haben Mutter und Tochter natürlich immer parat, erste Kontakte zu Schneiderin, Haubenmacherin und Schemenschnitzer sind geknüpft, um Kunden vermitteln zu können.

Neugierig sind alle drei, in welche Richtung sich das entwickelt. Und stolz sind die Eltern auf einige Eigenkreationen von Töchtern und Enkeln: T-Shirts für Schorletrinker etwa oder einen Matchbeutel für Fasnetfans. Alles ist also fest in Familienhand. Selbst die Dekoration trägt Marlene Honers Handschrift: Fotos vom Narrosomen ihrer Töchter lenken die Blicke auf sich.

"Alles ist Familie, mitsamt den Bildern", stellen sie unisono fest. Diese Atmosphäre ist es überhaupt, die ihnen am Herzen liegt. Da kann die eine in der Kragestube einspringen oder die andere im Fasnetlädele aushelfen. So freuen sich alle, was aus einem kleinen Sortiment in einer Holzkiste und dem Sinn fürs Schöne entstehen kann.

Weitere Informationen: www.dasfasnetlaedele.de