Lift am Bahnhof ärgert Passanten wie Bauamt. Es werde ständig darin uriniert.
Villingen-Schwenningen - Ein Aufzug, der in schöner Regelmäßigkeit nicht funktioniert: Was Bahnhofs-Passanten in Schwenningen ärgert, bringt auch der Stadtverwaltung Verdruss. Für die Deutsche Bahn, Eigentümerin des Lifts dagegen, ist die Sache abgehakt.
Problem bekannt, Problem gebannt: So in etwa stellt sich für die Deutsche Bahn die unerfreuliche Angelegenheit dar, die schon vor der Inbetriebnahme des Aufzugs begann. Eigentlich sollte der Aufzug am Bahnhof 2008 fertiggestellt sein. Letztlich, erinnert sich Erich Hargina aus dem Stadtbauamt VS, sei er gerade noch rechtzeitig vor Beginn der Gartenschau fertig gestellt worden. "Da war von Anfang an der Wurm drin." Mit der offiziellen Einweihung gingen die Probleme erst richtig los: Seit dem Jahr 2010, so das Ärgernis, stehe der Lift immer wieder still.
Was OB Rupert Kubon bereits in der Vollversammlung des Seniorenrates als Begründung geliefert hatte, bestätigte Hargina auf Anfrage: "Eindringende Feuchtigkeit setzt den Aufzug immer wieder außer Betrieb." Hintergrund: Dem Personenbeförderer fehle ein richtiger Wetterschutz, und die Elektrotechnik reagiere äußerst empfindlich. Wenn anfangs erst starke Niederschläge ausgereicht haben, so Hargina, dann brauche es mittlerweile nur noch geringe Feuchtigkeit, um Betriebsstörungen auszulösen.
Es werde ständig darin uriniert
Was für ihn ein "großes Ärgernis" darstellt, ist für viele verhinderte Nutzer nichts anderes als "Pfusch am Bau". Auch der Schwenninger Fritz Wilhelm Lang, Gauvorsitzender des Schwäbischen Albvereins, ärgert sich und mahnt, am Villinger Bahnhof nicht den gleichen Fehler zu machen. "Der Aufzug funktioniert nicht." Außerdem werde auch ständig darin uriniert. Lang schlägt stattdessen schräge Rampen zu den Untergängen vor, wie dies in Schweizer Bahnhöfen praktiziert werde.
Eigentlich sollte die Stadt schon längst die Wartung für den Aufzug übernommen haben. "Doch das kommt erst für uns in Frage, wenn die Mängel beseitigt worden sind", hieß es aus dem Bauamt. Für die Deutsche Bahn dagegen ist "das Problem keines mehr", wie einer ihrer Sprecher auf Anfrage meinte. Die Mängel seien mittlerweile beseitigt, "wir haben nachgerüstet". So sei ein Wetterschutz nachträglich angebracht und für eine ordentliche Wasserführung gesorgt worden, um einfallende Nässe abzuleiten. Die bestehende Auffangrinne habe nicht ausgereicht, gerade wenn es stark geregnet habe.
In Stuttgart ist das Thema abgehakt. Nun sieht die Deutsche Bahn AG die Stadt VS in der Pflicht: "Wir warten darauf, dass wir an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden können." Darüberhinaus geht man davon aus, dass der Aufzug nun reibungslos funktioniert.