Wallfahrt: Mystische Atmosphäre im Schwenninger Moos / Bei strömendem Regen auf den Dreifaltigkeitsberg
VS-Villingen. Wie schon seit der Wiederaufnahme der Fußpilgertradition 1994 war auch in diesem Jahr am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag eine 24-köpfige Pilgergruppe unterwegs. Diese Wallfahrt gibt es unter der Schirmherrschaft der Seelsorgeeinheit Münster und dem Geschichts- und Heimatverein Villingen.
Josef Fischer verabschiedet Gruppe
Um 1.30 Uhr war Treffpunkt in Villingen an der Schneckenbrücke, dem ehemaligen Standort der Bickenkapelle. Dekan Josef Fischer verabschiedete die 24 Pilger mit dem Pilgersegen. Dann entschwanden die Fußpilger in die dunkle Nacht bei leichtem aber beständigem Nieselregen.
Viele junge Teilnehmer, die sich zum ersten Mal auf den Weg machten, waren ergriffen von der ganz mystischen Atmosphäre, die sich rings um das Schwenninger Moos einstellte. Grauer Nebel stieg über dem Moorsee zwischen den abgestorbenen Bäumen auf. Frösche quakten und der Mond blinzelte hinter dem wolkenverhangenen Nachthimmel.
Bei verschiedenen Stationen sprach Konrad Flöß, der das Fusspilgern organisierte und anführte, einen Morgengruß und besinnliche Worte. Bei zwei erholsamen Pausen in den Gemeindezentren Weigheim und Spaichingen wurden die Pilger mit Kaffee, Butterbrezeln und Hefezopf überrascht.
Der letzte Aufstieg zum Dreifaltigkeitsberg war unter strömendem Regen zu bewältigen. Bei der letzten Station angekommen dankte Konrad Flöß den Teilnehmern für die großartige Geschlossenheit und gedachte der ehemaligen Pilger, insbesondere Adolf Schleicher.
Beim Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg nahmen noch zahlreiche Villinger Bürger, die sich mit dem Bus oder Auto auf den Weg gemacht hatten, teil.
Das große Wallfahrtsbild, das Villinger Bürger 1765 anlässlich der überstandenen Viehseuche gestiftet hatten, war wie jedes Jahr im Altarraum aufgestellt. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Pilgergaststätte wurde der denkwürdige Tag abgeschlossen.