Sie sind sich einig: Die Fasnetkiste ist eine tolle Sache. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Fasnetkiste der Narrozunft um glatten Narro, Alt-Villingerin und Mini-Goaßel vervollständigt

"Das ist eine tolle Sache, auch für Schwenninger Kinder". Fenke Härtel, Leiterin der Neckarschule, ist von der "Fasnetkiste" der Historischen Narrozunft Villingen begeistert.

VS-Villingen. Bei der ersten "Jahresinspektion" in der Zehntscheuer war sie nicht die einzige. Die Vertreter von 35 Kindergärten und Schulen aus Villingen und der Neckarschule als "einziger Schwenningerin" äußerten sich rundweg positiv über das vor einem Jahr gestartete Bildungsprojekt der Narrozunft.

Die Holzkisten, gefüllt mit Bestandteilen des Narrohäses wie Masche, Rolle und Fuchsschwanz, mit Büchern, CDs, einem Memory und der von Jens Schaumann digitalisierten Geschichte von "Bene, dem Täfelebub" hat in ihrem ersten Jahr in den Grundschulklassen und Kindergartengruppen für Aufsehen gesorgt.

Am Dienstagabend lösten die Ratsherren Peter Metzger, Jens Schaumann und Anselm Säger sowie die für die Fasnetkisten verantwortliche Mareike Schaumann beim Treffen in der Zehntscheuer ein Versprechen ein: Die handtellergroßen und von Peter Hupfer geschnitzten Schemen vom glatten Narro und der Alt-Villingerin wurden nachgereicht und vervollständigen jetzt das Schemen-Quartett. Und nicht nur das: auch eine Mini-Goaßel, handgeknüpft von Maike Biker, findet in der Kiste noch einen Platz.

Beim Erfahrungsaustausch durften die Nutzer der Kisten Wünsche äußern. Angeregt wurden Plastik-Schemen, "weil die Kinder da gerne einmal durchgucken wollen", wie eine Lehrerin sagte. Dieser Idee wurde indes eine vehemente Absage erteilt und man einigte sich auf Papier-Schemen in Originalgröße zum Ausdrucken. Christoph Zipfel, Ratsherr und Lehrer an der Goldenbühlschule, berichtete von den diversen Nutzungsweisen der Fasnetkiste an seiner und anderen Schulen. Häufig sei der Inhalt durch eigene Exponate wie eine echte Scheme oder ein Krättle ergänzt worden, die Didaktik sei auf beeindruckend vielfältige Weise umgesetzt worden, lobte Zipfel.

Mit Hardy Pfeiffer, Michael Huber, dem Geschichts- und Heimatverein, Klaus Hässler und Andreas Flöss konnte die Zunft inzwischen weitere Sponsoren gewinnen, die sich mit 500 Euro pro Kiste an dem pädagogischen Projekt beteiligen. Fast alle Kisten seien inzwischen von Paten übernommen worden, sagte Peter Metzger am Rande. "Einige wenige gibt es noch".

Die Jahresinspektion will die Narrozunft als Eigentümer der Kisten künftig einmal jährlich anbieten, um einen Überblick über deren sinnvollen Einsatz zu behalten, so der Ratsherr.