Die Betroffenheit einer Region von einem auf Jahrtausende angelegten Lager für radioaktive Abfälle könne nicht allein von geografischen und topographischen Gemeinsamkeiten abhängig sein. Foto: SB-Archiv

Schweizer Standortsuche für Atommüll-Endlager Thema im Ausschuss für Umwelt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Der Schwarzwald-Kreis verlangt, dass die südlichen Kreisgemeinden in sozioökonomische und ökologische Wirkungsstudien bei der Standortsuche für ein Atommüllendlager einbezogen werden.

Ein entsprechender Beschluss soll am nächsten Montag im Ausschuss für Technik und Umwelt gefasst werden.

Außerdem sollen die Kreisräte beschließen, dass die Beurteilungskriterien für die sozioökonomische und ökologische Wirkungsstudie um den Bereich "gesellschaftliche Entwicklung", "Image" sowie "Immobilien- und Bodenpreise" einer potenziellen Standortregion erweitert werden. Die Schweiz soll die Betroffenheit der im Süden des Landkreises zur Schweizer Grenze gelegenen Städte des Kreises, mindestens jedoch der Stadt Blumberg, anerkennen.

Als "anerkennenswert" bezeichnet die Kreisverwaltung die bisher dem Schwarzwald-Baar-Kreis eingeräumte Möglichkeit, einen Vertreter in die Regionalkonferenzen für "Südranden" und "Züricher Weinland" zu entsenden. Doch das reicht dem Schwarzwald-Baar-Kreis nicht. "Schon die geringe Entfernung eines Teils unserer Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis (Teilorte der Stadt Blumberg grenzen unmittelbar an ›betroffene‹ Gemeinden wie Beggingen an) legt die ›Betroffenheit‹ unserer Kreisgemeinden nahe".

Die Betroffenheit einer Region von einem auf Jahrtausende angelegten Lager für radioaktive Abfälle könne nicht allein von geografischen und topographischen Gemeinsamkeiten abhängig sein. "Sicherheitsfragen eines Lagers oder Auswirkungen eventueller Störfälle seien mindestens genauso maßgebend. Diese Problematik könne nicht ausgeblendet werden.

Nicht alle geologisch wichtigen und sicherheitstechnisch bedeutsamen Fragen für ein Tiefenlager seien in der ersten Etappe geklärt worden, kritisiert die Kreisverwaltung. Besonders der wissenschaftliche Kenntnisstand zu dem in Betracht kommenden Wirtsgesteinen sei noch nicht umfassend geklärt.