Eberhard Weckenmann vom Landratsamt zeigt eine frisch eingebaute Küchenzeile. Foto: Wagener

Erste Flüchtlinge ziehen wohl im März in der Schubertstraße ein. Haus bietet Platz für rund 170 Bewohner.

VS-Schwenningen - Die Wände sind gezogen, das Laminat ist verlegt: Die Umbauarbeiten in der künftigen Flüchtlingsunterkunft in der Schubertstraße stehen kurz vor dem Abschluss. In wenigen Wochen dürften die ersten Menschen einziehen.

"Das Wichtigste ist gemacht", sagt Eberhard Weckenmann vom Landratsamt, während er gemeinsam mit Sozialamtsleiter Jan Hauser durch die neuen Räume führt.

In der Tat sieht es schon recht wohnlich aus in dem ehemaligen Gewerbegebäude in der Schubertstraße: Zahlreiche Zimmer gehen von langen Fluren ab, mancherorts stehen bereits die ersten Stockbetten und Kleiderspinde. Auch die Duschen und WC-Anlagen sind soweit fertig, selbst die Fußleisten sind gelegt. "Vom Standard her ist das hier fast die beste Unterbringung im Kreis", sagt Amtsleiter Hauser.

Wo einstmals große Lager- räume waren, wurden nun Wände gezogen, um eine Vielzahl von rund 23 Quadratmeter großen Zimmern zu schaffen, in denen jeweils bis zu fünf Menschen wohnen können. Während vier Geschosse des Hauses dafür genutzt werden sollen, gibt es im Keller einen Aufenthaltsraum, eine Hausmeisterwerkstatt und einen Raum etwa für Sprachkurse. Die Verwaltung samt Heimleitung und dem Büro der Sozialarbeit kommt in einem Haus direkt nebenan unter.

Ausgerichtet ist die Unterkunft, die vom DRK geleitet und durch das Landrastamt angemietet wird, für rund 170 Personen. Die genaue Zahl, erklärt Weckenmann, hänge aber auch von den Vorgaben der Politik ab. Theoretisch sei es so, dass pro Flüchtling ab dem 1. Januar sieben Quadratmeter Wohnfläche bereitgestellt werden müssten. Diese Regelung sei jedoch ausgesetzt worden, die Quadratmeterzahl liege nach wie vor bei 4,5 pro Flüchtling.

Wann genau aber werden die ersten Menschen einziehen? Ein exaktes Datum können Weckenmann und Hauser noch nicht nennen, da die Bauabnahme erst noch schriftlich bestätigt werden müsse. Los aber gehe es wohl "im Laufe des März". Dann würden voraussichtlich zunächst rund 30 Asylbewerber in der Schubertstraße einziehen, wobei man versuche, rund 15 davon mit Familien zu besetzen. Die Anzahl der Bewohner werde dann sukzessive aufgebaut. Wie Amtsleiter Hauser erläutert, handelt es sich bei der Unterkunft um eine sogenannte "vorläufige Unterbringung". Flüchtlinge aus einer der Erstaufnahmestellen werden hier untergebracht, bis ihre Asylverfahren abgeschlossen sind.

Was die Herkunft der zukünftigen Schubertstraßler angeht, so rechnet man beim Landratsamt damit, dass diese der Verteilung im gesamten Kreis entspricht. "Die Syrier stellen derzeit die mit Abstand größte Gruppe", berichtet Hauser. Insgesamt seien im Kreis derzeit circa 4000 Flüchtlinge aus 30 Nationen, darunter Pakistaner, Afghanen, Iraker und Eritreer.

Wenn nun im März die ersten Flüchtlinge in das Haus einziehen, können Landratsamt und die Heimleitung wohl auf eine große Zahl an freiwilligen Helfern zählen. Viele Ehrenamtliche stünden bereits in den Startlöchern, heißt es. Nicht zuletzt zur Freude von Amtsleiter Jan Hauser: "Wir sind sehr dankbar, dass es einen so starken Unterstützerkreis gibt."