Südwestmetall-Geschäftsführer Ralph Wurster befürchtet Belastungen der Unternehmen

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Leicht verdunkelt hat sich der bisher strahlende wirtschaftliche Himmel über den Mitgliedsfirmen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall.

Bisher nicht genehmigte Ausfuhren für Lieferungen nach Russland, China oder in die MENA-Region träfen vor allem den Maschinenbau, berichtet Ralph Wurster. Der neue Geschäftsführer der Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau befürchtet, dass die bevorstehende Tarifrunde mit der IG Metall zum Jahresende zu weiteren Belastungen der Unternehmen führen könnte. "Die Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren, dass es schlechter wird", sagt der 36-jährige gebürtige Stuttgarter, der sich im Schwarzwald-Baar-Kreis wohl fühlt.

Allerdings befänden sich die Mitgliedsunternehmen des Arbeitgeberverbandes momentan noch "auf einem ordentlichen Niveau". Doch mit einer gewissen Unsicherheit blickten sie ins nächste Quartal. Vor allem die Aufträge aus Russland und China können wegen nicht genehmigter Ausfuhren nicht ausgeführt werden.

Selbst wenn einzelne Unternehmen nicht direkt betroffen seien, würden sie selbst verunsichert, wenn der Konkurrent beispielsweise im Maschinenbau bestimmte Lieferungen stoppe oder Investitionen nicht tätige.

Es gebe auch bei manchen Mitgliedsunternehmen Überlegungen, Kurzarbeit zu beantragen. Zwei Firmen aus der Region haben schon angefragt.

"Die Aufträge gehen zurück, vor allem die Großaufträge ", sagt Wurster. "Unsere Unternehmen bewegt die Frage: Wie geht es weiter?" Vom Bildungszeitgesetz der Landesregierung, das demnächst verabschiedet werden soll, befürchtet Wurster ebenfalls wirtschaftliche Nachteile. Wie sein Vorgänger Rolf Böning vertritt der Jurist die Mitgliedsunternehmen der Metall- und Elektroindustrie in allen arbeits- und sozialrechtlichen Problemstellungen und will die konstruktive Zusammenarbeit seines Vorgängers auch mit der IG Metall auf einer sachlichen Ebene fortsetzen.

"Stuttgart ist zwar meine Heimat, aber ich bin sehr gut aufgenommen worden im Schwarzwald und fühle mich wohl hier", sagt Wurster, der in Villingen wohnt. Inzwischen habe er eine "gute Tennismannschaft" gefunden, mit der er sein Hobby pflegen kann. "Mir gefällt’s hier, aber man muss sich natürlich an die Temperaturen gewöhnen", sagt Wurster.