Andreas Meßmer (von links), Landrat Sven Hinterseh, Sandra Brenner vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Armin Trost, (Hochschule Furtwangen) und Holger Ludwig von der Agentur für Arbeit. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder-Bote

Wissenswerkstatt: Welche Berufe gibt es in zehn Jahren? / Eigeninitiative und Teamfähigkeit wichtig

Berufliche Orientierung in Zeiten von Unsicherheit Komplexität und Wandel ist schwierig.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Wissenswerkstatt Schwarzwald-Baar hatte in das Münsterzentrum zu einer Infoveranstaltung zu diesem Thema eingeladen. Zielgruppen waren Ausbildungsverantwortliche in Unternehmen, pädagogisches Fachpersonal und interessierte Eltern. Der Blick auf die komplexe und sich schnell verändernde Arbeitswelt führt bei Jugendlichen einerseits zu einer Unsicherheit bei der Berufswahl, andererseits gibt es eine enorme Vielfalt an beruflichen Optionen. Landrat Hinterseh stellte in seiner Begrüßung die Ziele der Wissenswerkstatt vor. Die Wissenswerkstatt wurde 2012 im Rahmen der Demografie Strategie des Schwarzwald-Baar-Kreises gegründet. Ein Thema beschäftigt sich mit jungen Menschen, daraus entwickelte sich das Projekt "Wissenswerkstatt".

Junge Menschen sollen für Technik und Naturwissenschaften begeistert werden und damit für die sogenannten "Mint-Berufe". Darüber hinaus werden Orientierungshilfen für Schüler, Jugendliche und Eltern angeboten. Die Veranstaltung wurde als Teil des Projekts "Demografie-Netzwerk" durch das Interreg-V-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein mit Fördermitteln der EU und der Schweiz unterstützt.

Armin Trost von der Hochschule Furtwangen stellte in einem unterhaltsamen Vortrag dar, warum es schwieriger geworden ist, die richtige Berufswahl zu finden. Trost meint dazu "Was wir aktuell nicht sagen können, welche Berufe es in zehn Jahren geben wird. Wir wissen, dass ergebnis- und prozessorientierte Prozesse zunehmend von Robotern erledigt werden können und Menschen werden dann die Tätigkeiten ausüben, die von smarter Technologie nicht übernommen werden können."

Mitarbeiter werden damit häufig beschäftigt, ihre Führung mit Zahlen und Informationen zu füttern, "doch dies dient nicht der wesentlichen Arbeit", so Trost. Die junge Generation arbeitet aufgrund der technischen Möglichkeiten jetzt schon anders, holt die Informationen ohne Umwege und ohne Hierarchie ab, ganz nach dem im Vortrag vorgestellten Motto: "Warum, soll ich meinen Chef fragen, wenn ich jemand kenne, der die Antwort weiß." Der Mitarbeiter werde zunehmend autonomer. Arbeit sei in Zukunft "etwas, was man für andere tut und nicht etwas wo man hingeht." Trosts Empfehlung für junge Menschen lautet: In Unternehmen zu arbeiten, in denen sie die Konsequenzen ihrer Arbeit erfahren und sehen können. Es werde zunehmend mehr auf Eigeninitiative, Lernfähigkeit, Experimentierfähigkeit und Teamfähigkeit ankommen. Praxisnahe Informationen gab es in drei Foren über die aktuellen Entwicklungen.